Rezension

Zwei Schwestern - unterschiedliche Wege zum Glück

Unter der Sommerlinde von Gourdon -

Unter der Sommerlinde von Gourdon
von Susanne Morel

Bewertet mit 4 Sternen

Wir befinden uns im Jahr 1936 in der Provence und begegnen den Schwestern Manon und Estelle aus einer gutsituierten Familie. Manon ist mit Leib und Seele Krankenschwester und wird stark durch ihren Vater unterstützt. Estelle dagegen ist der Liebling der Mutter und soll nach deren Willen und Wunsch eine gute Partie machen um ein sorgenfreies Leben führen zu können. Das sind sehr unterschiedliche Lebensentwürfe. Die Schwestern haben auch kein gutes Verhältnis zueinander.

Manon verliebt sich in den Kräuterbauern Leandre und hilft ihm bei der Unterstützung von jüdischen Flüchtlingen. Unerlaubt bringt sie einen Jungen ins Krankenhaus und verliert dadurch ihre Stellung. Estelle und der Oberarzt Dr. Tessier verloben sich, doch Estelle verliebt sich in den Künstler Mathis. Sie stürzt dadurch in ein Gefühlschaos.

Susanne Morel versetzt uns mit Leichtigkeit in die Provence, wir riechen und schmecken die Gegend. Die Charaktere werden in all ihren Facetten gut dargestellt. Manon als selbstbewusste, zupackende, aber auch nachdenkliche junge Frau. Estelle, die eine Entwicklung durchlebt von einer unsicheren, teilweise emotional abhängigen jungen Frau, hin zu neuem Selbstbewusstsein. Dieses Gefühlschaos wird von der Autorin sehr gut beschrieben. Auch die anderen Charaktere sehen wir problemlos vor unserem inneren Auge.

Das Buch ist sehr flüssig in einer bildhaften Sprache geschrieben, es macht Freude es zu lesen und die Schwestern auf ihren Wegen zu begleiten. Schade finde ich, dass in der Kurzbeschreibung des Verlages auf der Rückseite des Covers nur auf Manon hingewiesen wird.