Rezension

Agentenroman in historischem Gewand

Sturm über Triest -

Sturm über Triest
von Günter Neuwirth

Bewertet mit 4 Sternen

 

Der 3. Band der Inspector-Zabini-Reihe steht ganz im Zeichen der militärischen Aufrüstung. Auch Österreich-Ungarn will ein Wörtchen mitreden und plant den Bau von Kampfschiffen im Stabilimento Tecnico Triestino. Doch dieses Vorhaben kann nicht lange geheimgehalten werden und ruft schneller als es den Beteiligten lieb sein kann Spione anderer Staaten auf den Plan. Und so kommt es wie es kommen muss – die Ereignisse überschlagen sich und plötzlich gibt es den ersten Toten. Ab hier übernimmt nun Bruno Zabini, Inspector I. Klasse, die Ermittlungen. Und diese sind für ihn alles andere als einfach, muss er sich doch mit den unterschiedlichsten Geheimdiensten auseinandersetzen. Die zahlreichen internationalen Verflechtungen und die Zeit die gegen ihn zu laufen scheint, bringen Zabini selbst in Gefahr.

Dieser, an einen Agententhriller erinnernde und in einem historischen Gewand eingebettete, neue Fall für Zabini, ist wieder ein gelungenes Sittengemälde zu Zeiten der K.u. K. Monarchie. Neben der Krimihandlung thematisiert der Autor vor allem die verschiedenen Lebensweisen im multikulturellen Triest, die Errungenschaften aus Wissenschaft und Technik und nicht zuletzt das Liebeskarussell unseres Inspectors. Denn Zabini liebt die Frauen und die Frauen lieben ihn. Und dank seiner Liebschaften kann er schlussendlich auch seinen Fall lösen.

Fazit: „Sturm über Triest“ ist wieder ein gut recherchierter, spannender und mit viel Lokalkolorit versehener Roman. Auch wenn die Spannung durch die manchmal zu große Detailverliebtheit des Autors  abseits der Krimihandlung etwas leidet, konnte mich auch dieser 3. Band wieder gut unterhalten. Um Bruno Zabinis Beziehungsgeflecht zu seinen Frauen von Beginn an leichter überblicken und verstehen zu können, empfehle ich die ersten beiden Bände zu lesen. Allerdings ist dieser Roman auch als Einzelband lesbar, den ich hiermit gern weiterempfehle.