Rezension

Kurzweilige Unterhaltung

Das Retreat -

Das Retreat
von Sarah Pearse

Bewertet mit 4 Sternen

Viele Jahre ist es her, dass auf der Insel Cary Island mehrere Jugendliche brutal getötet wurden. Seitdem gilt die Insel, die ironischerweise die Form eines Sensenmannes hat, als verflucht. Nichtsdestotrotz wurde hier nun ein Luxusretreat gebaut und Influencerin Jo reist gemeinsam mit ihrer Schwester Hana, ihrem Freund Seth und dem Verlobten ihrer Schwester Bea an. Gemeinsam wollen sie den Luxus der Insel genießen, doch schnell hat das Idyll ein Ende, als am Felsen die Leiche einer Frau gefunden wurde. Gemeinsam mit ihrem Kollegen beginnt DS Elin Warner zu ermitteln. War es ein Unfall, Mord oder ist die Insel wirklich verflucht?

Mit Das Retreat erschien nun der zweite Band der Reihe um DS Elin Warner und ich habe im Vorfeld schon diverse Stimmen zum Buch gehört, die eher durchwachsen waren, doch wie immer gilt auch hier: besser eine eigene Meinung bilden.

Der Einstieg in das Buch fiel mir sehr leicht, der Schreibstil ist schnörkellos und prägnant. Aus wechselnden Perspektiven zwischen Elin und Hana wird die Geschichte rund um das Geschehen auf Reaper's Rock geschildert. Dadurch erhält man als Leser Einblick in die Ermittlungen, aber auch in die Gefühlswelt der betroffenen Gruppe im Retreat. Die Kapitel sind sehr kurz gehalten und dadurch wird man verlockt, immer ein Kapitel noch lesen zu wollen.

Die Atmosphäre ist recht gruselig, die Insel in Sensenmann Form gut vorstellbar und sorgt dadurch für den nötigen Gänsehautmoment, den man meiner Meinung nach ruhig noch etwas mehr hätte herausarbeiten können. Trotzdem ist der Thriller spannend und kurzweilig und einige Plottwists nicht vorhersehbar. Wobei ich doch ab einem gewissen Punkt eine Ahnung hatte, wohin die Reise gehen wird.

DS Elin Warner ist sehr sympathisch, aber man spürt durchweg, dass sie mit ihrer Vergangenheit zu kämpfen hat. Doch sie ist hartnäckig und entschlossen und ich habe sie gerne bei den Ermittlungen begleitet. Auch die Nebencharaktere, vor allem Hana, die ebenfalls mit ihrer Vergangenheit kämpft, wurde gut ausgearbeitet und authentisch gezeichnet. Weitere Charaktere verhalten sich recht vorhersehbar und einen großen Bezug zu ihnen konnte man nicht herstellen.

Mein Fazit: Das Retreat ist ein sehr kurzweiliger Thriller, der etwas vorhersehbar ist, aber trotzdem gute Unterhaltung bietet. Vor allem die Ermittlerin Elin Warner ist sehr sympathisch und lässt mich mit der Erwartung auf weitere spannende Fälle zurück. Wer einen Thriller für zwischendurch sucht, der ist hier genau richtig, für mich war es perfekt für einen entspannten Lesetag in der Sonne.