Rezension

Süße Graphic Novel

Bloom -

Bloom
von Kevin Panetta

Bewertet mit 4 Sternen

Titel: Bloom
Autor: Kevin Panetta
Illustratorin: Savannah Ganucheau
Verlag: One
Preis: 18,00€
Seitenzahl: 368 Seiten

Inhalt:

Die Highschool neigt sich dem Ende zu, und Ari kann es kaum erwarten, mit seiner Band in die Großstadt zu ziehen und durchzustarten - falls er seinen Dad davon überzeugen kann, dass er nicht länger in der Bäckerei der Familie gebraucht wird. Als Kind liebte Ari es, dort auszuhelfen - doch ein Leben lang zwischen Hefeteig und Spritzgebäck verbringen? Das ist nichts für ihn. Auf der Suche nach einem würdigen Ersatz trifft Ari auf Hector. Der ist ein gutmütiger Typ, für den Backen eine echte Leidenschaft ist. Nach und nach kommen sich die beiden näher, und es knistert gewaltig zwischen ihnen. Doch dann passiert etwas, dass die zarten Knospen ihrer Liebe zu zerstören droht ...

Meine Meinung:

Das Cover des Buches finde ich richtig schön. Es ist sehr einfach gehalten, aber es passt sehr gut zur generellen Stimmung des Buches und dem Setting. Auch dass hier alles in einem Blauton gehalten wurde, finde ich gut, da das gesamte Buch nur aus unterschiedlichen Blautönen besteht. Zudem sehen wir hier auch direkt unsere zwei Hauptprotagonisten. 

Generell muss ich sagen, dass mir die Zeichnungen sehr gut gefallen haben. Savannah Ganucheau hat trotz der Tatsache, dass hier alles in Blau gehalten wurde, es immer wieder geschafft die Emotionen der Charaktere alleine durch ihre Zeichnungen wiederzugeben, hat aber gleichzeitig auch sehr gut mit den verschiedenen Blautönen gearbeitet.

Wir haben hier einmal Ari, der noch versucht seinen Weg zu finden. Eigentlich möchte er weg von Zuhause und strebt mit seiner Band eine Karriere an. Allerdings läuft es in der Bäckerei seiner Eltern nicht so gut, weswegen er dort sehr eingebunden ist. Im Laufe der Graphic Novel erkennt Ari, aber auch der/die Leser*in, dass er eigentlich gar nicht so richtig weiß was er will, was ihn glücklich macht und wie sein Leben weitergehen soll. Dennoch fand ich, dass er eine tolle Entwicklung durchgemacht hat und gerade seine Rückschläge ihm gezeigt haben, was er will.

Auch Hektor fand ich sehr sympathisch. Er liebt das Backen, ist ein herzensguter Mensch und immer für alle da. Obwohl ich ihn toll fand, fand ich es schade, dass seine Probleme nicht so richtig behandelt wurden, aber er ist trotzdem ein großartiger Freund für Ari und hat ihm sehr geholfen, weswegen er mir richtig gut gefallen hat.

Die Handlung fand ich gut, weil es hier sehr um Selbstfindung ging und herauszufinden, was man für den Rest seines Lebens machen will. Aber auch die Verantwortung gegenüber der Familie wurde thematisiert, und so befinden wir uns die meiste Zeit in der Bäckerei, die Ari's Familie gehört und welche finanzielle Probleme hat.

So begleiten wir Ari hier über einige Monate hinweg und während sich natürlich vieles um die Bäckerei dreht, haben wir hier auch Szenen zum vierten Juli oder Treffen mit Freunden, die für viele tolle Momente gesorgt haben. Dabei kommen sich auch Ari und Hektor näher, der sich für Ersteren vor allem am Anfang zu einem wichtigen Freund entwickelt.

Dennoch muss ich auch sagen, dass ich die Handlung manchmal sehr langwierig fand und man in meinen Augen auch einige Szenen hätte streichen können. Ich würde nicht sagen, dass mir direkt langweilig war, aber zum Beispiel hätte ich nicht direkt die Szenen mit Hektor's Freunden gebraucht. Sie haben zwar gezeigt, dass er welche hat, aber irgendwie haben sie auch nicht viel zur Handlung beigetragen.

Dafür fand ich es aber schön zu sehen, wie Hektor und Ari sich durch das Backen näher gekommen sind, was Hektor's Leidenschaft ist und Ari durch ihn auch immer mehr abgewinnen konnte, was ein sehr schönes Element war.

Kevin Panetta und Savannah Ganucheau sprechen hier zudem so einige wichtige Thematiken an, sei es der Verlust eines geliebten Menschen, den eigenen Weg zu finden, familiäre Verantwortung oder einfach Queer zu sein. All diese Themen wurden hier wirklich großartig eingebaut und haben viel Raum bekommen. Dabei ging mir vor allem die familiäre Verantwortung sehr nah, denn auf Ari's Schultern liegt eine große Last. Hektor macht dies zwar erträglicher für ihn, dennoch muss Ari erstmal für sich allein herausfinden, was er will und so scheint, dass gerade als alles Berg auf zu gehen scheint, nichts mehr so läuft wie es sollte. Ich habe sehr mit Ari mitgefühlt und mir immer nur gewünscht, dass er seinen Weg finden wird. Auch muss ich sagen, dass mir gerade seine Entwicklung sehr gefallen hat, da er für seine Fehler auch eingestanden ist, womit er mich sehr beeidrucken konnte.

Da ich aber auch herausgefunden habe, dass ein zweiter Band rund um die Beiden in Arbeit ist, bin ich schon sehr gespannt herauszufinden, wie die Geschichte von Ari und Hektor weitergehen wird. Zwar hat das Buch hier auch ein Ende bekommen mit dem ich hätte leben können, dennoch bin ich freue ich mich darauf zu sehen, wie ihr weiterer Weg verlaufen wird.