Rezension

Die faszinierende Lebensgeschichte einer großen Malerin

Artemisia Gentileschi und Der Zorn der Frauen -

Artemisia Gentileschi und Der Zorn der Frauen
von Gabriela Jaskulla

Bewertet mit 5 Sternen

Gabriela Jaskulla widmet ihr aktuelles Buch in Form einer Romanbiografie der bedeutendsten Malerin des Barock, Artemisia Gentileschi.

Artemisia war die Tochter eines angesehenen Malers, der schon früh das Talent seiner Tochter erkannte und es auch förderte. Als er von der Vergewaltigung seiner Tochter durch einen seiner Freunde erfährt, kommt es zum Prozess. Die Akten sind erhalten, so dass ein guter Einblick in die Demütigung, die Artemisia erleiden musste, möglich ist. Artemisia wird zu einer starken und selbstbewussten Frau, die sich in der Männerwelt behauptet.

Gabriela Jaskulla beschreibt sehr detailliert und bildhaft die Höhen und Tiefen im Leben dieser bemerkenswerten Malerin. Aber nicht nur das, auch das Leben zu dieser Zeit, die Macht und Machtspiele der Männer und der Kirche, Feste, Architektur und natürlich immer wieder Gemälde. Gemälde von Artemisia, die ihren Stil über die Jahre und Ortswechsel hinweg anpassen konnte, aber auch Gemälde anderer Maler ihrer Zeit, neben denen sie heute gleichberechtigt steht.

Die Autorin bettet die Lebensgeschichte in eine Rahmenhandlung, das Drehen eines Filmes über die großartige Malerin. Mithilfe der Einwürfe der Hauptdarstellerin gelingt es Gabriela Jaskulla, einen Bezug zur heutigen Zeit herzustellen und gibt ihr die Möglichkeit, ein gelungenes Ende zu finden, den die Spuren Artemisias verlieren sich im Dunkel der Zeit.

Das Cover mit dem Detail aus „Judith und ihre Dienerin“ ist für diese wunderbare Romanbiografie perfekt ausgewählt.

Fazit: eine ausgezeichnet recherchierte und bildhafte Romanbiografie einer bemerkenswerten Malerin