Rezension

Jagd auf rothaarige Frauen

Das Grab auf Norderney -

Das Grab auf Norderney
von Christian Hardinghaus

Bewertet mit 4 Sternen

Die Mutter der toten Merle Onken glaubt nicht, dass ihre Tochter Selbstmord begangen hat und bittet den Bremer Kommissar Carsten Kummer um Hilfe. In dem Telefonat eröffnet sie ihm, dass er Merles Vater ist.

Der Klappentext versprach Spannung, allerdings fürchtete ich nach dem Prolog esoterische Spinnereien. Aber die Geschichte aus dem 16. Jahrhundert um zwei rothaarige Frauen, der der Hexenprozess gemacht werden sollte und die auf der Überfahrt entkamen, ist lediglich ein Aufhänger für die Geschehnisse auf der Insel.

Kommissar Kummer findet bei seinen Ermittlungen zunächst keinen Ansatzpunkt. Natürlich sind die örtlichen Kollegen nicht besonders hilfsbereit, sieht doch alles nach einem Suizid aus. Die Aktenlage scheint es zu unterstützen. Doch dann gibt es einen weiteren Todesfall, der alles in einem anderen Licht erscheinen lässt.

Christian Hardinghaus hat einen gut lesbaren und spannenden Lokalkrimi geschrieben. Seine Protagonisten sind gut vorstellbar, wenn auch nicht alle sympathisch. Der Autor schafft eine gute Balance zwischen dem Wissen des Kommissars und des Lesers, der zunächst ein wenig mehr, wenn auch nicht alles, von Merles letzten Stunden kennt. Die Auflösung ist gut nachvollziehbar, wobei der Autor einen wichtigen Hinweis nahezu zu Beginn gibt.

Fazit: ein spannender Krimi, ich hoffe auf Fortsetzungen