Rezension

Fesselnder Reihenauftakt mit tollen Charakteren

Tödliches Moor -

Tödliches Moor
von Joy Ellis

Bewertet mit 5 Sternen

Meine Inhaltsangabe:
Ostengland, Greenborough in den Fens: DI Nikki Galena liebt ihren Job und geht dabei auch mal über Grenzen, was sie zu einer berüchtigten Kollegin macht, die den Ruf hat, hart und unfreundlich zu Kollegen zu sein. Nachdem sie sich mal wieder etwas geleistet hat, bekommt sie von oben das Ultimatum, entweder mit dem neuen Kollegen, DS Joseph Easter zusammenzuarbeiten, oder berufliche Konsequenzen zu tragen. Zähneknirschend fügt sie sich und stellt bald fest, dass dieser neue Kollege etwas an sich hat, was sie tief berührt. Widerwillig muss sie sich eingestehen, dass es eine gute Sache ist, mit ihm zusammenzuarbeiten. Vor allem, weil die Stadt gerade von Banden mit gruseligen Masken unsicher gemacht wird, zwei Mädchen verschwunden und ein kleiner Junge fast totgeprügelt wurde. Außerdem hat Nikki noch eine Rechnung mit Frankie Doyle offen, einer skrupellosen Figur aus dem Drogenmilieu, die Nikkis Tochter vergiftet hat, die seit dem in einer Drogenklinik im Koma liegt.

Mein Eindruck:
Dank des sehr gut zu lesenden Schreibstils (die Frau hat immerhin über 20 Nummer-Eins-Bestseller in England) bin ich durch das Buch gerast und fühlte mich bestens unterhalten. Ich liebe englische Krimis sowieso und dieser hier ist wirklich richtig gut. Ein ernsthafter, brutaler, aber nicht überreizter Krimi, der mich an die von mir so geliebten englischen Krimiserien erinnert (Vera, Broadchurch, Happy Valley, Lewis,…). Kein CosyCrime, kein ComedyCrime, sondern realistisch und fesselnd. Das Ermittler-Duo Nikki Galena und Joseph Easter sind so unterschiedlich und doch so gleich. Sie passen perfekt zusammen und wie Joseph es schafft, Nikki die Luft aus den Segeln zu nehmen, sie zu erden und sie dennoch voller Respekt zu behandeln, ist toll geschrieben. Es macht Spaß, beim Wachsen dieser Beziehung von Anfang an dabei zu sein. Doch auch die anderen Figuren machen Eindruck, sind bildhaft beschrieben und keiner bleibt unter der Oberfläche. Der Fall selbst geht unter die Haut, was sicher auch an dem Setting liegt, bei dem es sich eben nicht um idyllische Dörfchen mit Cottages mit Blumen vor den Fenstern handelt, sondern um den (fiktiven) Ort Greenborough, der in den (nicht fiktiven) Fens in Ostengland liegt und in dem einen Polizeisirenen täglich mehrfach begleiten, wo Banden ihr Unwesen treiben und Drogengeschäfte an der Tagesordnung sind. Ein realer, nicht schöngefärbter Krimi der fesselt, spannend ist und Hand und Fuß hat mit Figuren, die mir jetzt schon ans Herz gewachsen sind (Joseph ist einfach großartig!!). Ich freue mich sehr auf die Fortsetzung, die am 05.09.2024 erscheinen wird. 5/5 Sterne und eine große Empfehlung für alle Fans englischer Krimis.