Rezension

gelungener Blick hinter die Kulissen der Gemeinschaft

Der Honigmann -

Der Honigmann
von Peter Huth

Bewertet mit 4 Sternen

Schnell wird der Leser vertraut gemacht mit der ländlichen Idylle in Fischbach, einem kleinen Ort im Umland von Berlin. Da sind Fine und Tim, Robert und Katja und Louisa und Robert. Ihr regelmäßiges Ritual des gemeinsamen Grillens und dem ewig gleichen Mitbringsel, derselben angepriesenen Flasche Wein. Doch die Dorfidylle bricht auf einmal zusammen als alarmierende Gerüchte über den Honigmann bekannt werden. Den Mann, der im Ort in seinem kleinen Laden unnütze Dekoartikel verkauft, vor allem aber mit rumänischem Honig und Teesorten verkauft. Er hat für Jung und Alt immer ein offenes Ohr und bei ihm kehrt egal ob jung oder alt jeder gerne ein.
Ich finde, dem Autor ist es sehr gut gelungen zu beschreiben, wie die ländliche, friedliche Stimmung im Ort umschlägt, vom friedlichen Miteinander zu Hass und Gewalt. Dabei spielt Fine ungewollt eine Hauptrolle. Sie ist es, die eine WhatsApp-Gruppe ins Leben ruft in der sie ihre Informationen über die Vergangenheit des Honigmannes mit anderen besorgten Müttern teilen möchte. Eine Initiative, die sie recht bald nicht mehr unter Kontrolle bekommt, die das Dorf spaltet und Fines Leben völlig auf den Kopf stellt. Ich fand das alles sehr glaubhaft dargestellt. Ja, so etwas könnte sich wirklich zugetragen haben. Ein wirklich sehr unterhaltsamer Lesestoff. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.