Rezension

interessant

In den Wald -

In den Wald
von Maddalena Vaglio Tanet

Maddalena Vaglio Tanets Debütroman "In den Wald" ist eine gelungene literarische Leistung, die mich beeindruckt hat. Die Geschichte spielt im malerischen, aber zugleich unheimlichen Piemont, das als Setting eine perfekte Kulisse für die schaurige Thematik bietet.

Im Mittelpunkt steht die Lehrerin Silvia, die nach einer bedrückenden Zeit in einem Nonnenkloster in eine Art Schockstarre verfällt. Die Handlung nimmt eine dramatische Wendung, als ein elfjähriges Mädchen tot im Wald aufgefunden wird, vermutlich Selbstmord. Diese schreckliche Entdeckung setzt eine Kette von Ereignissen in Gang, die dazu führt, dass auch Silvia verschwindet. Geplagt von Schuldgefühlen, weil sie zuvor die Eltern des Mädchens über deren Schulschwänzen informiert hatte, taucht Silvia unter.

Tanets Erzählweise ist fesselnd und lässt den Leser tief in die düstere Atmosphäre eintauchen. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, und die Emotionen, die sie durchleben, sind authentisch und nachvollziehbar.

Trotz der spannenden Handlung bleiben am Ende einige Fragen offen. Dies hinterlässt einen bittersüßen Nachgeschmack, da man sich als Leser mehr Klarheit wünscht. Dennoch trägt gerade diese Ungewissheit zur Gesamtspannung des Romans bei und regt zum Nachdenken an.

"In den Wald" ist ein packendes Debüt, das trotz kleinerer Schwächen größtenteils überzeugt und Lust auf mehr von Maddalena Vaglio Tanet macht. Ein beeindruckender Einstieg in die Welt der Literatur, der mit vier Sternen absolut verdient ist.