Rezension

Dating-Wahnsinn

No Teen Crush -

No Teen Crush
von Kay Kerr

Bewertet mit 5 Sternen

Authentisch und gefühlvoll erzählt

„No Teen Crush“ von Kay Kerr ist eine ganz besondere Coming of Age Story, in der die Heldin versucht, die Welt des Dating und der Gefühle zu verstehen.

Zoe Kelly ist Autistin und gerade deshalb war die Highschool kein Zuckerschlecken für sie. Mobbing und Ausgrenzung waren ihre ständigen Begleiter und nur ihre beste Freundin Ari und ihre Familie waren ihr Anker. Jetzt mit 18 Jahren hat Zoe ihr Studium für Journalistik begonnen und absolviert gerade ein Praktikum bei Bubble. Da sie dank ihrer Schwester gerade mit den Tücken der Dating-Apps kämpft, kommt Zoe die Idee, einen Artikel darüber zu schreiben. Schnell geht dieser viral, denn Zoe erklärt, dass sie bisher noch nie der Crush von irgendwem war. Spontan melden sich fünf Menschen aus ihrer Vergangenheit, die das komplette Gegenteil behaupten und Zoe wird unsicher, ob sie die Signale einfach nur nie erkannt hat. Also trifft sie sich mit allen Kandidaten, um ihre Erfahrungen in weiteren Artikeln zu teilen.

 

Die Autorin lässt in ihren Jugendroman vor allem eigene Erfahrungen mit ihrem Autismus einfließen, was die Geschichte und den Erzählstil noch authentischer wirken lässt. Zoe ist praktisch die Stimme, die erklärt, was andere Menschen im Umgang mit ihr wissen sollten, damit es nicht zu Missverständnissen kommt. Sie möchte nicht in Watte gepackt werden oder mit Mitleid überschüttet, was ich voll verstehen kann. Gleichzeitig braucht sie in vielen Situationen aber auch ihren Raum, um ihre Gefühle wieder zu fokussieren.

Ihre Schwester Harriet und ihre beste Freundin Ari sind dabei ihr großer Rückhalt, aber es ist auch wichtig, dass Zoe lernt, allein klarzukommen. Ihr Weg zu Selbstbestimmung ist berührend und sensibel erzählt und ich habe Zoe schnell ins Herz geschlossen.

Der Aspekt, dass man Signale der Zuneigung übersieht oder vielleicht falsch deutet, betrifft aber nicht nur Menschen in Zoes Situation, sondern eigentlich alle. Ich fand auch gut, dass sich die Autorin damit auseinandersetzt, dass einige dieser Verhaltensweisen durchaus toxisch sein können und man nicht alles unter dem Aspekt der Liebe schönreden muss.

Wie Zoes Experiment ausgeht und ob sie am Ende die Person findet, mit der sie hundert Prozent matcht, sollte man unbedingt selbst im Buch lesen.

 

Mein Fazit:

Für dieses großartige Buch gibt es eine klare Leseempfehlung von mir!