Rezension

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Langatmiges Abenteuer

Godkiller -

Godkiller
von Hannah Kaner

Bewertet mit 2 Sternen

Der Inhalt mich leider extrem getriggert, weshalb ich die Geschichte eine ganze Weile nicht weiterlesen konnte.

Als dieses Buch veröffentlicht wurde, war schnell für mich klar, dass ich es unbedingt lesen möchte. Leider hat mich „Godkiller“ jedoch überhaupt nicht mitreißen können. Erst gegen Ende des Buches habe ich einen roten Faden erkennen können und ansatzweise mit den Charakteren mitgefiebert. Dabei wollte ich das Buch so gerne lieben und vor allem Kyssen weiterhin auf ihrem Abenteuer begleiten. Allerdings werde ich die Reihe nicht weiterlesen.

Beginnend mit dem Cover, das wirklich wunderschön ist, möchte ich bereits erwähnen, dass mich die Grundidee von „Godkiller“ fasziniert hat. Es gibt in diesem Universum je einen Gott für alles. Für Rache, für Meere, für Feuer, für Schnürsenkel, usw. Einige davon wurden allerdings getötet, da diese den Menschen zu gefährlich wurden. Das Buch beginnt bereits extrem dramatisch, indem Kyssen ihre Familie verliert. Dies hat mich erstmal von diesem Buch abgeschreckt, da ich zugeben muss, dass ich vorher keine Leseprobe zu diesem Buch gelesen habe. Leider habe ich in meinem Leben eine schlimme Erfahrung mit Feuer und einer Hausexplosion gemacht, weshalb mich der Anfang sehr getriggert hat. Dadurch musste ich das Buch erstmal bei Seite legen und habe es wirklich lange nicht mehr angerührt. Als ich den Mut gefunden habe, weiterzulesen, wurde ich durch viele Charaktere verwirrt, die die Geschichte aus ihrer Sichtweise erzählt haben. 

Mit der Zeit habe ich mich damit abgefunden und insbesondere die Kapitel von Inara und Skedi gerne gelesen. Am meisten vorangetrieben hat mich die Frage um Inara‘s Vergangenheit und ihre Verbindung zu Skedi. Die Handlung hat sich daher extrem für mich gezogen, weil die Charaktere im Prinzip nur auf der Reise sind oder Kämpfen. Die sich anbahnende Beziehung von Kyssen und Elo habe ich daher so gar nicht gefühlt. Ich vermute, dass diese in Teil zwei entweder intensiver ausgebaut wird oder komplett wegfällt. Ich persönlich habe kein Interesse, es herauszufinden. Was ich trotzdem sehr positiv loben möchte, ist, dass in „Godkiller“ queere Charaktere und Charaktere mit Beeinträchtigungen Platz finden und dies völlig normal ist. Das habe ich absolut geliebt und würde es mir für andere Bücher ebenso wünschen! 

Zu den Charakteren möchte ich noch sagen, dass ich nur bedingt mit ihnen mitfühlen konnte, da Kyssen als starke, unnahbare und unverletzliche Protagonistin dargestellt wurde, die alles und jeden killt, der ihr in den Weg kommt. Grundsätzlich mag ich diese Art von Protagonistinnen, aber Kyssen war mir persönlich einen Hauch zu grob, um sie ins Herz schließen zu können. Ich hätte mir gewünscht, dass sie sich gegenüber der anderen Charaktere mehr öffnet und nicht nur misstrauisch und egoistisch ist.

Zusammenfassend habe ich von diesem Buch etwas komplett anderes erwartet. Wäre diese Geschichte nur aus der Sicht von Inara geschrieben, hätte ich es vielleicht mehr geliebt. Besonders die Schicksalsschläge von Kyssen und Inara ähneln sich so sehr, dass sie nicht Schlag auf Schlag im Buch bis ins Detail hätten beschrieben werden müssen. Elo hat der Geschichte meiner Meinung nach gut getan. Dass man als Leser jedoch bereits von seinem Auftrag weiß, nimmt der Handlung auch eine Portion an Spannung. Das Ende ist für Teil eins gut gewählt, aber zum Weiterlesen konnte es mich nicht motivieren.

Das Buch beinhaltet viel Potential. Ich denke die Autorin wollte mit „Godkiller“ ihren Lesern möglichst viele verschiedene Leseerlebnisse geben. Leider ist die Umsetzung in meinen Augen nicht ausgereift. Ich habe mich traurigerweise die meiste Zeit nicht gut unterhalten gefühlt und würde das Buch daher nicht weiterempfehlen.