Rezension

Teils brutal, teils langatmig

Wächter der Magie – Aufbruch nach Artimé (Wächter der Magie 1) -

Wächter der Magie – Aufbruch nach Artimé (Wächter der Magie 1)
von Lisa McMann

Bewertet mit 3 Sternen

Ich lese sehr gerne fantastische Kinder-und Jugendbücher, die mich auch als Erwachsene noch in den Bann ziehen können. Das Cover hat mir gleich gefallen, hat mich der untere Teil doch etwas an die "Land of stories" Reihe erinnert, die ich sehr liebe! Auch der Klappentext hat mich sehr neugierig gemacht und ich wollte daher unbedingt mehr über diese Geschichte wissen. Bei diesem Buch handelt es sich um einen Reihenauftakt, wir begleiten Alex der in Quill lebt. In diesem Land werden dreizehnjährige einem Ritual ausgesetzt, dieses teils sie „Gewollte“ und „Ungewollte“ ein. Alex wird ein Ungewollter, sein Zwillingsbruder bleibt als Gewollter bei seinen Eltern. Die künstlerisch begabten Ungewollten werden von der Gesellschaft eliminiert heißt es. Doch ihn und die anderen Ungewollten erwartet eine Überraschung: sie gelangen nach Artimé, einen geheimen und magischen Ort und werden dort unterrichtet. Doch Alex und sein Zwillingsbruder stehen nun auf unterschiedlichen Seiten, und ein Kampf scheint unvermeidbar! Der Schreibstil eignet sich meiner Meinung nach noch nicht für 10jährige Kinder, das Ritual und auch die Kämpfe am Ende werden doch sehr brutal und bedrückend beschrieben und die Altersempfehlung würde ich daher auf mindestens 12 Jahre hochsetzten. Anfangs bin ich als Erwachsene gut in die Geschichte reingekommen und obwohl es brutal zugeht fand ich es auch fanszinierend und war gespannt wie es mit den Gewollten und den Ungewollten jeweils weitergeht. Die Welt Quill wurde von der Autorin sehr gut beschrieben und dieses Gefühl einer Diktatur wo die Entscheidungsträger alle Macht haben hat schon etwas an die Tribute von Panem erinnert. Artime hingegen wird sehr fantasievoll als ein Ort der Kreativität geschildert und ist farbenfroh und voller Hoffnung gewesen. Anfangs fand ich diese Welt sehr faszinierend und toll, aber bald hat mich die Geschichte hier leider etwas losgelassen und es gab immer wieder langatmige Passagen, obwohl mir die Idee insgesamt gut gefallen hat, dass durch Kreativität und Fantasie etwas schönes entstehen kann. Während des Rituals habe ich sehr mit Alex mitgefiebert und war gespannt wie er sich im Unterschied zu Aaron, seinem Zwilling, entwickeln wird, aber ich wurde leider nicht richtig warm mit ihm und er blieb immer auf Distanz. Auch die anderen Charaktere des Buches fand ich eher kühl und distanziert als Leser und eine wirkliche Sympathie oder gar dass sie mir ans Herz gewachsen wären, hat sich leider nicht ergeben. Einerseits mag ich die Idee des Buches, die Jugendliche auch zum Nachdenken anregen kann. Wie ist es in einer Diktatur zu leben, wofür lohnt es sich zu kämpfen und was passiert wenn man einigen zu viel Macht gibt? Aber einerseits war mir das Buch für Kinder doch sehr brutal an manchen Stellen, zum anderen gab es meiner Meinung nach auch zu viele langatmige Passagen um mich wirklich zu begeistern. Fazit: Eingeschränkte Empfehlung für Kinder die magische Geschichten verbunden mit Kreativität mögen. Hier sollten die Eltern vielleicht besser mitlesen um dann mit den Kindern gemeinsam über die Handlung sprechen zu können. Alleine lesen erst für Kinder ab ca. 12 Jahren, meiner Meinung nach.

siehe Teaser