Rezension

Eine berührende Geschichte aus Japan über das Abschiednehmen

Die Glückslieferanten -

Die Glückslieferanten
von Sanaka Hiiragi

Bewertet mit 4.5 Sternen

Nanahoshi arbeitet als Lieferantin bei den Himmelsboten. Ihre Auftraggeber sind Menschen, die angesichts ihres nahenden Todes Angehörigen, Freunden oder Bekannten noch eine letzte Botschaft hinterlassen möchten. Nach dem Ableben ihrer Kunden sucht Nanahoshi nacheinander die Empfänger dieser besonderen Lieferungen auf und überbringt ihnen Nachrichten, die deren Leben verändern werden.

 

Nach „Die Erinnerungsfotografen“ ist „Die Glückslieferanten“ nun das zweite Buch von Sanaka Hiiragi, das ich gelesen habe. Abermals befasst sie sich darin mit dem Sterben, Tod und Abschiednehmen. Diese ernsten wie auch traurigen Themen arbeitet die Autorin auf berührende Art auf: Mit Nanahoshi gibt sie Verstorbenen die Möglichkeit, ein letztes Mal Kontakt zu Menschen aufzunehmen, die ihnen besonders am Herzen liegen und die sie zu ihrem Bedauern teils vor Langem aus den Augen verloren haben.

Das Buch ist in vier Kapitel plus Epilog eingeteilt. Man liest somit fünf kurze Geschichten. Verbindendes Element in diesen ist jeweils Nanahoshi, die Himmelsbotin. Zwischen den einzelnen Erzählabschnitten gibt es ansonsten keine weiteren Zusammenhänge. Sanaka Hiiragi hat es an dieser Stelle meiner Auffassung nach verpasst, ihrer Geschichte dadurch den letzten Schliff zu geben. In „Die Erinnerungsfotografen“ nämlich waren gerade die zarten Berührungspunkte zwischen den Figuren und Kapiteln besonders gelungen, was mir gut gefallen hatte.

Sprachlich dagegen konnte mich die Autorin auch in diesem Roman wieder abholen. Mit ihrer sanften Erzählweise schafft Sanaka Hiiragi eine ruhige Stimmung, die gut zum Inhalt passt.

Trotz kleiner Schwächen habe ich „Die Glückslieferanten“ sehr gerne gelesen!