Rezension

Nichts anderes als ein absolutes Herzensbuch

Und dazwischen irgendwo wir -

Und dazwischen irgendwo wir
von Amani Padda

Bewertet mit 5 Sternen

Wer eine Geschichte fürs Herz braucht, wird sie mit „Und dazwischen [irgendwo] wir“ finden. Amani Padda hat hier Figuren mit so viel Liebe zum Detail geschaffen, dass ich nicht umhin kam, mich voll und ganz auf sie einzulassen, mitzufühlen bei all dem Glück, der Trauer, dem Druck und der Erleichterung.

Die Handlung startet damit, dass man erfährt, dass Vincents Mutter verschwunden ist, und nimmt Fahrt auf, als der vorbildliche Head Boy E-Mails erhält, die von einer Geschichte über einen Prinzen namens Kierat handeln. Ein Name, den Vincent eigentlich vor Ewigkeiten abgelegt hat. Stehen diese E-Mails vielleicht in Verbindung zu dem Verschwinden seiner Mutter? Sind sie die Chance, sie wiederzufinden? Eine sonderbare Suche nach einem Autor ohne Gesicht und Namen beginnt, gemeinsam mit Weggefährten, die vielleicht sonst niemals (wieder) zusammengefunden hätten.

Von Anfang an war es eine Geschichte, die vor allem durch Kreativität, Schreibstil und den Figuren getragen wurde. Die Handlung lebt nicht von Spannung, aber wird getragen durch die stetige Fragen rund um den Autor und dessen Geschichte. Der Fokus lag vor allem auf der Darstellung der Figuren, deren individueller Entwicklung und deren Beziehung zueinander. Es war so schön, alle Figuren immer tiefer und umfassender kennenzulernen – allen voran Macey und Vincent, aus deren Perspektive die Geschichte formuliert ist. Und diese kleinen Textschnipsel von der Geschichte über den Prinzen und der Kriegerin am Anfang jeden Kapitels eröffneten eine weitere Perspektive, die sich stimmig ins Gesamtbild eingefügt hat.

Der Schreibstil war eine weitere große Stärke dieses Buches. Amani Padda nutzte so treffende Formulierungen und Worte, dass man für jede Figur, für jede Szene direkt ein Gefühl bekam. Es gab über das ganze Buch hinweg so viele Momente, die mir richtig nah gegangen sind.

Zusätzlich war es unfassbar schön, zu sehen, wie reichhaltig dieses Buch schlicht an Figuren war, was für eine große Rolle der Familie und der Kulturen in der Handlung zugesprochen wurde. Alles fügte sich schlussendlich auf so eine herzzerreisende und gleichzeitig herzerwärmende Weise zusammen, dass nur das Wort Herzensbuch in Frage kommt. Ein Jugendbuch, dass in viel mehr Hände fallen muss.