Rezension

Eine Geschichte über Liebe, Musik und die Liebe zur Musik

All your secret Songs -

All your secret Songs
von Nina Brenke

Bewertet mit 3.5 Sternen

In „All your secret songs“ geht es um die junge Musikjournalistin Allie, die für ihren Job die Retorten-Boyband „Lovesuckerz“ auf ihrer Tournee begleiten soll – eine Band, die weder ihren Musikgeschmack trifft, noch ihre Liebe zur Musik authentisch verkörpert. Beim ersten Aufeinandertreffen dann der Schock: Einer der Bandmitglieder, Ryan, ist ausgerechnet der Junge, den sie vor kurzem geküsst hat und der ihr seitdem nicht mehr aus dem Kopf geht. Aber er hat sich ihr als Conor vorgestellt und nichts von seiner Berühmtheit erwähnt… Die beiden lernen sich näher kennen und schnell wird klar, dass das nicht Conors einziges Geheimnis ist.

Zunächst zur Optik des Buches: ich LIEBE den Farbschnitt mit den Noten! Selten so ein schönes Buch gesehen. Auch das Cover an sich finde ich farblich und bildlich sehr ansprechend, es passt perfekt zum Inhalt des Buches.

Der Schreibstil ist lässig und lässt sich sehr gut lesen, auch kommt man sehr schnell in die Geschichte hinein. Es wird aus Sicht beider Protagonisten geschrieben, so dass sich die Leser in beide hineinversetzen können. Super sind die auflockernden Stilelemente wie Chats, Zeitungsartikel und Instagram-Stories inkl. lustiger User-Kommentare. Diese haben nicht nur gut unterhalten, sondern waren so passend eingebaut, dass sie auch die Geschichte an sich vorangetrieben haben.

Die Story an sich war leider sehr vorhersehbar und hatte wenig überraschende Momente. An der ein oder anderen Stelle hätte ich mir etwas mehr Hintergrundinformationen gewünscht und auch eine kleine, aber für mich nicht unwichtige Unstimmigkeit ist mir aufgefallen. Insgesamt lag der Fokus der Geschichte schon sehr auf der Lovestory zwischen Allie und Conor, wobei an vielen Stellen die Musik leider in den Hintergrund gerückt ist.

Allie als Protagonistin habe ich sofort ins Herz geschlossen, sie hat Ecken und Kanten und war dadurch absolut authentisch. Bei Conor hat das etwas länger gedauert, mit ihm bin ich lange Zeit nicht warm geworden, da ich ihn nicht einschätzen konnte. Zum Schluss hat aber auch er mich überzeugt. Deutlich zu spüren ist das Prickeln und die Anziehung zwischen den beiden, die Stimmung finde ich sehr gut und nachvollziehbar beschrieben.

Insgesamt hat mir das Buch aber sehr gut gefallen, Allie als Protagonistin und die Stilelemente haben die kleinere, inhaltliche Kritik wieder wettgemacht. Einen halben Zusatz-Stern gibt es für das wirklich gelungene, wunderschöne Cover mit Buchschnitt.