Rezension

Aus der Geschichte hätte man weit mehr herausholen können

Die Bekenntnisse der Sullivan-Schwestern - Natalie Standiford

Die Bekenntnisse der Sullivan-Schwestern
von Natalie Standiford

Bewertet mit 2 Sternen

Als das Buch mit der Post hier ankam wollte ich eigentlich nur kurz reinlesen, da ich noch dabei war ein anderes Buch zu lesen. Natalie Standiford schaffte es allerdings, mich mit ihrem Schreibstil so gefangen zu nehmen, dass ich plötzlich die ersten 30 Seiten gelesen hatte, ohne abzusetzen. Tja… nun musste ich wohl weiterlesen. [;)]

Nachdem das Buch allerdings sehr stark anfing lies es dann auch schnell stark nach. Die Geschichte, die Norrie erzählt ist irgendwie langweilig. Zumindest vor dem Hintergrund, dass ich nun doch etwas atemberaubendere Geständnisse erwartet habe. Norries “Sünde” lässt eher darauf schließen, dass die Geschichte zu viktorianischen Zeiten spielt und nicht im 21. Jahrhundert. Dagegen spricht dann aber der Schnelllesekurs, die Jeans und alles andere. Dadurch wirkt die Geschichte für mich nicht schlüssig. Das Ende von Norries Geschichte war dann nochmal ganz nett. Hier wird insgesamt eine nette kleine Liebesgeschichte ohne Spannung und ohne Höhepunkte erzählt. Flüssig, aber irgendwie langweilig.

Jane schreibt in einem Blog über ihre “evil family”. Man erfährt einiges über das Leben ihrer Ahnen, aber auch über die heutige Geschichte. Dass Almighty eine solche öffentliche Bloßstellung ihrer Familie als Skandal ansehen könnte erschien mir dann schon schlüssiger. Wie Jane die Familie bewertet und die Kommentare ihres Bruders auf ihre Blogeinträge lasen sich wirklich gut.

Sassy “beichtet” als Letzte. Sie glaubt, dass sie unsterblich ist. Die Geschichte klingt ein bisschen abgehoben, weltfremd…

Gut gefallen hat mir die Komplexität der Figuren. Jede der Figuren hat ihre Eigenarten und ist einzigartig gegenüber den anderen. Die Autorin hat es wirklich geschafft lebendige Menschen vor meinem inneren Auge entstehen zu lassen. Außerdem hat mich das Ende überrascht (so wie ich es mir gewünscht hatte) und es hat mir auch wirklich gefallen.

Das Cover erinnert mich ein bisschen an ein Märchenbuch. Da die Schwestern ihre “Geschichten” beichten müssen, finde ich das sogar ganz passend.

Alles in allem muss ich aber leider sagen, dass der wirklich neugierig machende Klappentext und die Leseprobe der ersten Seiten mich viel mehr haben erhoffen lassen. Die Geschichte ist nett, hat mich aber absolut nicht vom Hocker gerissen. Ich bin der Ansicht, dass die Autorin mit etwas “pikanteren” Geschichten wesentlich mehr aus der Geschichte hätte herausholen können und es spannender machen können; auch bei einem Jugendbuch. Von mir gibt es leider nur 2 Sterne.