Rezension

Herzlichen Dank Maeve Binchy, für all die wunderbaren Lesestunden, die mein Herz erwärmten

Ein Cottage am Meer - Maeve Binchy

Ein Cottage am Meer
von Maeve Binchy

Es gibt Autoren, da ist man sich eigentlich sicher, dass auch das aktuelle Buch wieder ein unterhaltsames Leseerlebnis werden wird.
So erging es mir wieder zum gefühlten 100. Male mit Maeve Binchy. Ich weiß nicht seit wie vielen Jahren ich ihre Bücher lese aber ich kann mich nicht erinnern wirklich mal einen Ihrer Romane unzufrieden weggelegt zu haben.
Ein Cottage am Meer spielt wieder, wie nicht anders zu erwarten im Westen Irlands.
Chicky findet mit der Pension „Stone House“ endlich nach langer Zeit ein Zuhause und eine neue Aufgabe in ihrem Leben. Jahrelang hatte sie ihrer Familie ein glückliches Leben in den USA vorgetäuscht. Stone House wird allerdings nicht nur ein Zufluchtsort für Chicky, sondern auch für ihre Gäste.
Das Handlungsschema von Maeve Binchy ist im Grunde genommen fast immer gleich. Menschen begehen scheinbar nicht zu verzeihende Fehler, suchen nach neuen Wendepunkten in ihrem Leben, grübeln über ihre Schicksale und sehnen sich nach der großen Liebe.
All diese Schicksale verknüpfte Maeve Binchy in diesem Roman wieder mit Irland. Dabei hatte sie stets ein großes Talent ihre Figuren zum Leben zu erwecken, sodass der Leser sie über all den Seiten kennen- und lieben lernen durfte.
Die mitspielenden Figuren haben in dieser Geschichte jeweils ein eigenes Kapitel. Somit geht die Autorin auf verschiedene Schicksale näher ein, um die losen Stränge am Ende zusammenzuführen.
Wie man es eigentlich von Maeve Binchys Romanen gewohnt ist, trifft man auch in dieser Geschichte wieder alte Bekannte aus ihren anderen Werken.
Auch den Handlungsort beschrieb die Autorin wie gewohnt mit Liebe zum Detail. So sollte es dem Leser nicht schwerfallen, in ihre Umgebung einzutauchen, die Familien und Häuser vor dem geistigen Auge zu sehen und mittendrin statt nur dabei zu sein.
Die Autorin blieb mit „Ein Cottage am Meer“ ihrem gewohnten Schreibstil treu. Er war einfach, etwas blumig und vielleicht auch mal poetisch, doch immer klar zu lesen.
Auch wenn die Geschichte vorhersehbar war, so verlief sie fast gleichmäßig ein wenig spannend und geheimnisvoll und ich hatte jederzeit das Gefühl die Autorin war auch hier bestrebt, dem Leser und ihren Figuren die nötige Portion Harmonie zu schenken.

Fazit:
Es fällt mir unheimlich schwer, Maevy Binchy gerecht zu werden. Für mich war sie eine der größten und beliebtesten Autorinnen und ich kann und will mir ihre Bücher aus meinem Regal nicht mehr wegdenken.
„Ein Cottage am Meer“ war für mich wieder ein Roman, der ganz viele Lebensgeschichten erzählt, aus denen man zwischendurch vielleicht sogar etwas lernen kann, wenn man in sich geht.
Auch mit dieser Geschichte hatte die Autorin es geschafft, mich in ihre Welt eintauchen zu lassen. Harmonie und Wohlbefinden konnte „Ein Cottage am Meer“ auf jeden Fall in mir auslösen, und auch wenn ich mit Tränen in den Augen die letzte Seite der Geschichte zuschlug, so zauberte sie mir ein Lächeln ins Gesicht obwohl ich wusste das es ihr letzter Roman war.
Sollte ich eines Tages mal in Irland sein, an einem kleinen Ort mit vielen unterschiedlich interessanten Menschen, so wird ich lächeln und sagen: Den Ort kenne ich, hier war ich schon einmal. Herzlichen Dank Maeve Binchy, für all die wunderbaren Lesestunden, die mein Herz erwärmten.
© Michaela Gutowsky