Rezension

Anfang langweilig, ab der Mitte unglaublich spannend, Schluss enttäuschend

Saeculum - Ursula Poznanski

Saeculum
von Ursula Poznanski

Inhalt
"Fünf Tage im tiefsten Wald, die nächste Ortschaft kilometerweit entfernt, leben wie im Mittelalter ohne Strom, ohne Handy , normalerweise wäre das nichts für Bastian. Dass er dennoch mitmacht bei dieser Reise in die Vergangenheit, liegt einzig und allein an Sandra. Als kurz vor der Abfahrt das Geheimnis um den Spielort gelüftet wird, fällt ein erster Schatten auf das Unternehmen: Das abgelegene Waldstück, in dem das Abenteuer stattfindet, soll verflucht sein. Was zunächst niemand ernst nimmt, scheint sich jedoch zu bewahrheiten, denn aus dem harmlosen Live-Rollenspiel wird plötzlich ein tödlicher Wettlauf gegen die Zeit. Liegt tatsächlich ein Fluch auf dem Wald?"

Wirkung
Das Cover finde ich ganz und gar nicht schön, wäre das Buch nicht so bekannt, hätte ich es allein wegen dem Cover bestimmt ignoriert. Ich vermute, dass das Cover den Wald darstellen soll, in dem das Buch spielt, aber das habe ich erst nach öfterem hinsehen gesehen. Davor habe ich einfach nur schwarze Striche auf weiß gesehen. Den Klappentext finde ich auch nicht wirklich ansprechend, da das Buch aber die meisten Stimmen für die Regenbogen-Challenge als weißen Buch für den Monat Januar bekommen hat, habe ich es trotzdem gelesen.

Meine Meinung
Kurz zusammengefasst geht es in diesem Buch darum, dass sich einige Leute in einem abgeschotteten Wald treffen und für ein paar Tage dort bleiben. Das ganze ohne Gegenstände, die nach dem 14.ten Jahrhundert erfunden wurden, dh. selbst die Klamotten wurden auf das Mittelalter abgestimmt. Das Buch ist in 5 Teile geteilt und vor jedem neuen Abschnitt steht auf schwarzem Hintergrund ein weißer Text. Der Zusammenhang zur Geschichte wird dabei erst ganz am Schluss klar und kann bis dahin nur vermuten, was es damit auf sich hat. Das hat mir sehr gut gefallen, auch wenn ich mit meinen Vermutungen stehts daneben lag. Den Anfang der Geschichte fand ich allerdings unglaublich zäh, ich musste zum weiterlesen richtig zwingen. Ich vermute, dass es an der Thematik liegt und daran, dass ich es ziemlich sinnlos finde so zu tun als wäre man im 14.ten Jahrhundert. Da aber meine Freundin Lotta gemeint hat, dass dieses Buch so toll ist wollte ich ihm trotzdem eine Chance geben und habe weitergelesen. Nach dem ersten Abschnitt sind sie dann auch endlich mal in dem Wald angekommen. Ich habe gehofft, dass es von da an spannender wird und meine Hoffnungen wurden erfüllt, zeitweise konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Doch andererseits gab es sehr lange Abschnitte, die einfach nur absolut langweilig waren. Was mich außerdem sehr gestört hat, war dass die Charaktere so oft einfach nur naiv gehandelt haben. Ich hab mich so unglaublich darüber aufgeregt, dass ich das Buch an einigen Stellen einfach zugeklappt und erst nach ein paar Stunden weitergelesen habe. Ab der Mitte wurde es jedoch immer besser und das Buch konnte mich endlich fesseln. Schade, dass mich der Anfang nicht genauso fesseln konnte, denn der Schreibstil der Autorin lässt sich locker und leicht lesen, sodass die Seiten nur so geflogen sind. Vom Schluss wurde ich dagegen wieder komplett enttäuscht. Er war sehr unrealistisch und ich hatte etwas komplett anderes erwartet. Wenn ich gewusst hätte, dass das Buch so endet, hätte ich es gar nicht erst angefangen zu lesen.

Zitat
" »Das hier ist Bastian, von dem ich dir erzählt habe. Bastian, das ist Steinchen.«
Steinchen? Unwillkürlich musste Bastian grinsen. Brocken, fand er, hätte die Sache eher getroffen. "

Fazit
Die Autorin hat sich mit diesem Buch sehr viel Mühe gegeben, was man an den einzelnen Details über das Mittelalter bemerkt. Circa ab der Mitte hat die Geschichte einen Knick und eine 180° Wendung gemacht und ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen. Ich wollte unbedingt wissen was es mit dem Fluch auf sich hat und habe die Seiten nur so verschlungen. Leider hat mich der Schluss dann komplett enttäuscht, da es einfach viel zu unrealistisch war und ich etwas komplett anderes erwartet habe. Wäre das Buch durchgehen so spannend wie die ca. 200 Seiten gewesen, hätte es bestimmt volle 5 Äffchen bekommen. Nur so gab es viel zu vieles was ich an diesem Buch auszusetzen habe und kann dem Buch nur noch 3 von 5 Sterne geben. Ich finde es leider einfach nicht besser als durchschnittlich. Schade eigentlich, dass es so vielen gefallen hat und mir nicht, denn ich wollte das Buch wirklich gerne ins Herz schließen.