Rezension

Wird dem Hype nicht gerecht

We Were Liars - E. Lockhart

We Were Liars
von E. Lockhart

Der Hype machte mich misstrauisch, aber dennoch wollte ich mir meine eigene Meinung bilden. Solides Buch, aber das wirklich Besondere daran ist für mich die Marketingstrategie.

Inhalt

Normalerweise wird dieses Buch damit beworben, dass man nichts vom Inhalt verrät, weil es besser ist, wenn man keine Ahnung hat, wovon es handelt. Und diese Marketingstrategie hat auch tatsächlich funktioniert und maßgeblich zu dem Hype drumherum beigetragen.

Ich sehe das jedoch anders und darum ganz kurz und knapp der Inhalt: es geht um vier Freunde bzw. Cousins/Cousinen, die den Sommer immer gemeinsam auf der Privatinsel des Großvaters verbringen. Hauptfigur ist die 17-jährige Cadence, die als sie 15 Jahre alt war einen Unfall hatte und seitdem an Amnesie und schweren Migränen leidet. Nach einem Jahr krankheitsbedingter "Pause" kehrt sie für den Sommer zurück auf die Insel und versucht nun rauszufinden, was damals genau passiert ist.

Meine ausführlichere Meinung

Es ist ein solides Jugendbuch, das aus Sicht von Cady erzählt wird. Der Schreibstil ist für mich gewöhnungsbedürftig, da doch sehr mit Metaphern und Vergleichen überladen, oft auch in freiem Vers verfasst. Dies sollte wohl den Gefühlen mehr Tiefe verleihen, für mich hat das jedoch nicht funktioniert.

Sobald mir dann klar war, dass es eigentlich "nur" eine normale Amnesiegeschichte war, war für mich die Luft schon ziemlich draußen. Ich hatte mir mehr erwartet. Vor allen Dingen was das Ende betraf. In dieser Hinsicht war mir das Buch einfach zu 08/15.

Zudem hatte ich meine Probleme mit der Handlung. Denn es gibt eigentlich keine. Es wird oft zwischen dem Jetzt und der Vergangenheit hin- und hergesprungen (Summer Fifteen, Summer Seventenn) und man lernt so die vier Liars und deren Familien ein bisschen besser kennen. Allerdings nicht wirklich gut genug, denn für mich blieben gerade Johnny, Mirren und überraschenderweise auch Gat ziemlich blass.

Was ich anfangs ganz nett fand, im Laufe des Buches mich aber ehrlich gesagt ein wenig angenervt hat, war, dass immer Märchensequenzen eingeschoben werden, bei denen man Parallelen zu Cady und Co. ziehen kann. Zur eigentlichen Handlung kann ich nur sagen, dass eigentlich nicht viel passiert.

Fazit

Ich kann die Begeisterungsstürme nicht nachvollziehen, weil abgesehen von der Marketingstrategie ("Ja nix vom Inhalt verraten!") das Buch für mich absolut durchschnittlich, teilweise sogar langweilig war und ich mich auch mit dem Schreibstil nicht so recht anfreunden konnte.