Rezension

Eine Wahl

The Jewel - Amy Ewing

The Jewel
von Amy Ewing

Bewertet mit 4 Sternen

Die 16jährige Violet lebt in Southgate, sie besitzt besondere Eigenschaften festgestellt, denn nur Mädchen aus den ärmsten Gegenden haben diese Besonderheiten. Sorgsam werden sie auf ihre Rolle vorbereitet. Und nun ist es soweit, einen letzten Tag darf Violet mit ihrer Familie verbringen, dann geht die Reise ins Innere der Insel. Dort leben die königlichen Familien, für die sie als Leihmütter dienen sollen, weil bei den Frauen die Fähigkeit gesunden Kindern das Leben zu schenken verloren gegangen ist. Im Rahmen einer Auktion werden die jungen Frauen versteigert. Auch die Regentin bietet mit, sie erhält den Zuschlag für das Mädchen mit besonders herausragenden Eigenschaften. Auch Violet hat äußerst gute Werte, sie landet für einen enormen Preis bei der Duchess of the Lake, eine widersprüchliche Frau, die sie umgarnt und schlägt.

 

Überraschend die Idee der Leihmutterschaft in einem Jugendbuch zu verarbeiten. Für ihr Leben bei den Reichen, müssen die Mädchen einen hohen Preis bezahlen. Sie werden zu Besitz, zu einer lebenden Ware, die zu gehorchen hat. Sind sie willig, kann es auch Belohnungen geben. Immer jedoch werden sie dazu angehalten, sich der Reproduktion zu unterstellen. Die unheimlichen Experimente der Ärzte, die ihre Fähigkeiten anregen und verstärken sollen, müssen sie klaglos über sich ergehen lassen. Gefühle darf es nicht geben, nur Gehorsam. Doch Violet nimmt sich kleine Freiheiten.

 

Zunächst löst der Gedanke an Violets Welt einen gewissen Widerwillen aus. Wer will schließlich schon nur um der wenigen Annehmlichkeiten willen, sein ganzes Selbst aufgeben und sich den Wünschen anderer unterstellen. Doch schnell nimmt Violet die Leser für sich ein, schließlich erfährt sie erst während und nach der Auktion, welches Leben auf sie zukommen kann. Nach und nach erkennt sie, dass sie kaum mehr als eine Gebärmaschine ist, die für die Intrigen der Mächtigen genutzt werden soll. Geschickt wird dabei nur häppchenweise enthüllt, wozu einige Aktionen dienen. Doch längst nicht alles wird geklärt, schließlich haben wir es wieder mal mit dem Beginn einer Reihe zu tun. Dennoch lernt man mit Violet zu fühlen, die hinterlistigen Grausamkeiten zu ertragen und doch ihre eigenen Wünsche nicht zu vergessen. Fesselnd, emotional und mit einem fiesen Cliffhanger endend bietet das Buch beste Unterhaltung.