Der mit den Wölfen lebt...
Bewertet mit 3 Sternen
Meine Meinung:
In dieser Geschichte geht es um eine Familie, die ziemlich zerrüttet ist. Edward ist damals nach einem Vorfall mit dem Vater abgehauen und hatte seitdem keinen Kontakt zu seiner Familie. Die Mutter hat ein neues Leben begonnen. Nur Cara ist bei ihrem Vater geblieben. Dieser ist ein sehr spezieller Mensch, der mehr Wolf als Mensch ist, weil er sein Leben lang Wölfe studiert hat und sogar mit ihnen gelebt hat. Doch dann liegt er nach einem Unfall im Koma und die Geschwister streiten darum, was der letzte Wunsch des Vaters gewesen wäre.
Der Schreibstil von Jodi Picoult ist - wie immer - großartig. Sie bringt immer tolle Sätze in ihre Geschichten ein, die ganze Notizbücher von mir füllen könnten. Leider überzeugt mich der Inhalt in diesem Buch aber nicht richtig. Besonders interessant fand ich die Abschnitte zum Leben in einem Wolfsrudel. Ich habe etwas vergleichbares bisher noch nicht gelesen und fand das Ganze wirklich sehr interessant und glaubhaft. Dennoch war der Anfangs- und Mittelteil der Geschichte extrem zäh. So zäh, dass mich das Buch in eine kleine Leseflaute gebracht hat. Erst ab Seite 400 nahm die Geschichte dann Fahrt auf, weil endlich ein paar Geheimnisse der Kinder aufgedeckt wurden. Darauf wartet man die ganze Zeit, aber es kommt halt ziemlich spät.
Schwierig fand ich dann noch die Figur Cara. Irgendwie ist natürlich verständlich, wie sie handelt, aber stellenweise fand ich sie einfach zu übertrieben, zu stur und zu kindisch. Es war daher ziemlich schwierig an der Geschichte dran zu bleiben, weil es dazu halt zu Beginn nicht sonderlich fesselnd war.
Ich glaube aber dennoch, dass dieses Buch für Menschen geeignet ist, die gerne mehr über Wölfe erfahren würden und die etwas mit Familiendramen anfangen können. Gerade die Diskussionen über lebenserhaltende Maßnahmen und Organspenden fand ich sehr spannend und hätte mir da sogar mehr Details gewünscht. Ich glaube, dass in der Geschichte besonders am Anfang die Prioritäten etwas unglücklich gesetzt wurden.
Fazit:
Diese Geschichte spricht viele verschiedene Thematiken an. Ich persönlich konnte viel über Wolfsrudel lernen und fand die Diskussionen um lebenserhaltende Maßnahmen und Organspenden ziemlich spannend. Leider ist das Buch bis S. 400 sehr zäh und nimmt erst dann Fahrt auf. Dies führte bei mir leider zu einer kleinen Leseflaute. Generell erhalten wir hier ein nettes Familiendrama mit interessanten Fakten zu Wölfen. Ich vergebe daher solide 3 Sterne!