Rezension

Spannend, alte Legenden, starke Frauen

Danaé und die Weiße Hand - Divna Omaljev

Danaé und die Weiße Hand
von Divna Omaljev

Bewertet mit 5 Sternen

 Ich habe das Buch sehr gerne gelesen! Es vermittelt einen detaillierten  Eindruck vom Leben in der Renaissance. Auf einer Reise, die Danae, der Hauptcharakter, unternehmen muß, kommt man bis nach Konstantinopel und Griechenland. Überall konnte man mitreisen und sichsofort an Ort und Stelle versetzen. Der Schreibstil ist so atmosphärisch, ja man kann sogar das Salz riechen bei der Seereise und kann sich geruchsmäßig durch Konstantinopel schlagen. Die Charaktere lassen nichts zu wünschen übrig. Danae, eine starke junge Frau, zwei originelle Zofen, Donatien, der Chef der Geheimpolizei und natürlich Cosma/Come d´Amboise, der zuerst sehr verunsichert, aber sich als treue und der Sache unbedingt verschriebene Person herausstellt. Was sich sonst noch hinter ihm verbirgt, muß der gewogene Leser selber herausfinden. Die Schilderung der Paläste, vor allem der Tokapi, haben mich sehr beeindruckt. In der Schatzkammer wäre ich gerne länger geblieben.
Ich habe selten eine so gute Schilderung eines Harems, mit all seinen Vor- und Nachteilen gelesen.
Im Prolog wird der Zustand im Militärlager in Paris am 1.5.1538 geschildert. General Monthleri macht einen Rundgang und schaut mit Mühe über die vielen Prostituierten, die sich hier befinden, hinweg. Einsam in seinem Zelt kann er aber seine "Fleischeslust" nicht verhehlen. Prompt wird auch er besucht von "General Eizaveta", das geht leider tödlich für ihn aus.
Gleichzeitig hat Danae Pioggia dÓro ganz andere Sorgen. Sie braucht dringend Geld für ihren Vermieter. So macht sie sich auf und will ihren ausstehenden Lohn einfordern. Sie ist eine junge Medizinerin und lehrt an der Universität. Unterwegs trifft sie Donatien, den Chefder Geheimpolizei. Er bietet ihr einen Job im Namen der Krone an. Sie soll herausfinden, welche Krankheit die Soldaten dahinrafft und wer sie verursacht. So soll es zuerst nach Granada zu Karl dem V. gehen. Unterwegs gesteht ihr Donatien, daß sie zusammen mit Leandre Desanges nach Konstantinopel zum Sultan geschickt werden. Eigentlich kann sie Leandre nicht ausstehen, da er aber nur ein Bader ist, muß sie als "Doppeldoktorin" unbedingt mit. Nach außen hin zwar als Assistentin, so glaubt sie mehr Handlungsfreiheit zu haben. Vom Sultan werden sie vor eine fast unlösbare Aufgabe gestellt, die Alternative wäre der Tod, übrigens auch bei Nichtgelingen. Sie müssen sich zusammenraufen und Danae muß ja auch ihrem Auftrag nachkommen.
Es wird sehr spannend und auch gefährlich. Was oder wer sind die Weißen -,Roten- und die Schwarzen Frauen? Kinder müßen gerettet werden, die Amazonen greifen an, warum müssen sie nach Griechenland, gelingt die unterbrochene OP tatsächlich, kommen sich Danae und Leandre vielleicht doch noch näher? Die weiße Hand, wird sie aufgedeckt?
Ich habe ein magisches, verführerisches Buch gelesen und freue mich auf die Fortsetzung.
Ein dickes Lob für Divna Omaljev, die toll begleitet hat.