Rezension

Grandioser Anfang mit Schwächen zum Ende hin.

Dark Noise - Margit Ruile

Dark Noise
von Margit Ruile

Grandioser, spannender, interessanter Anfang, leider mit Schwächen zum Ende.

Daten zum Buch
Dark Noise der All Age Thriller von Margit Ruile der am 13.03.2017 im Loewe Verlag erschienen ist konnte mich mit seinen 288 Seiten, leider nicht bis zur letzten Seite überzeugen. Es ist ein sehr interessantes Jugendbuch, für einen All Age Thriller, hätte man für meinen Geschmack noch etwas mehr raus holen können. 

Der Klappentext
Nicht erst seit Jan Böhmermanns Varoufakis-Video wissen wir, wie gut professionelle Bildbearbeiter unsere Wirklichkeit manipulieren können. Was passiert, wenn Menschen digital einfach ausgelöscht oder ausgetauscht werden? Margit Ruile wirft in ihrem packenden All-Age-Thriller existentielle Fragen unserer Gegenwart auf.

Zafer arbeitet als freiberuflicher Bildretuscheur. Und er ist der Beste. Er kann sogar die Wassertropfen auf einer Sektflasche so täuschend echt nachbilden, dass der Betrachter seiner Filmsequenzen glaubt, er würde sich darin spiegeln. Einen Mann in das Überwachungsvideo einer Tiefgarage einzufügen ist dagegen ein Kinderspiel. Merkwürdig ist nur, dass dieser Auftrag anonym war.
Tage später erkennt Zafer durch Zufall eines seiner Videos in den Nachrichten über einen Journalistenmord wieder. Es zeigt, wie der mutmaßliche Täter den Tatort, eine Tiefgarage, verlässt.
In Wirklichkeit ist der Mann nie dort gewesen. Aber das weiß nur Zafer.

Das Cover
Das Cover hatte mich von Anfang an überzeugt, ich finde es von der Farblichen Gestaltung sehr ansprechend und auch sehr harmonisch, sodass dieses sofort schon meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat. Auch die Aufmachung ist ein reiner Hingucker und passt auch sehr gut zum Inhalt des Buches.

Der Schreibstiel
Ich empfand den Schreibstiel als sehr angenehm, selbst detaillierte Fakten wirkten auf mich immer interessant und weckten meine Neugierde und langweilten mich nicht. Bei dem leichten und lockeren Schreibstiel flogen die Seiten nur so dahin.

Die Charaktere
Hier muss ich gestehen, das ich etwas enttäuscht war, denn grade auch ein paar Wichtige Charaktere blieben meiner Meinung sehr blass und bekamen kaum Tiefe da sie irgendwo nur am Rande angekratzt wurden, was ich etwas schade fand. Die beiden wichtigsten Protagonisten bekommen zwar etwas an Tiefe und wir lernen etwas von ihrem Alltag, aber das gewisse etwas hat irgendwie gefehlt.

Meine Meinung
Der Anfang des Buches hat mich wirklich in seinen Bann gezogen und hat mich mit einem höchst aktuellen und auch sehr interessanten Thema sofort Neugierig gemacht. Mit dem leichten und lockeren Schreibstiel kam ich sehr gut zurecht, sodass ich schnell in die Geschichte eintauchen konnte. Auch detaillierte und spezielle Fakten erweckten immer meine Neugierde, es war interessant gewisse Einblicke zu bekommen, sodass man nie das Gefühl hatte, gelangweilt zu sein. Sowohl zu Zafer als wie auch zu Emily konnte man einen Gewissen Draht herstellen, selbst wenn auch diese, noch etwas mehr Tiefe gut getan hätte, die anderen Charaktere bleiben etwas auf der Strecke was ich schade finde. Auch wenn das Thema höchst aktuell ist und es an sich schon ein Gewisses Angst Gefühl auslöst, (wenn man sich damit beschäftigt und sich vorstellt das es gar nicht so Realitätsfern ist und wir selbst eigentlich nur noch ein Paar Schritte davon entfernt sind) blieb für mich der eigentliche Thriller Effekt etwas auf der Strecke.  Denn der Mord, ist eigentlich nur ein Mittel zum Zweck und gerät sehr schnell in den Hintergrund, vielleicht passte er auch einfach nicht weiter in die Geschichte, aber bei 288 Seiten wäre ja auch noch ein bisschen Platz für etwas mehr Tiefe gewesen. Das Ende an sich war für mich in Ordnung, es hatte seinen Gewissen Charme und passte zum Verlauf der Story, auch wenn das Ende mich dennoch etwas enttäuscht hat. 

Abschluss Fazit
Ein sehr interessantes und spannendes Jugendbuch, was einem Neugierig macht und selbst detaillierte und spezielle Fakten locker und mit gewissen Charme rüber bringt, aber dem für mich der gewisse Thriller Effekt fehlt.