Rezension

Ein atmosphärischer Roman mit langsamen Handlungsfortschritt

Scherben der Dunkelheit - Gesa Schwartz

Scherben der Dunkelheit
von Gesa Schwartz

Anouk ist nach dem Unfalltod ihres kleinen Bruders Ben nicht mehr die Selbe. Sie flieht vor der Düsteren Atmosphäre bei ihren Eltern zu ihrer Tante aufs Land. Eines Nachts sieht sie, wie ein geheimnisvoller, dunkler Zirkus im Dorf halt macht, und wird magisch davon angezogen.

Zusammen mit ihrer Cousine geht sie in eine Aufführung, die ihre Vorstellungskraft sprengt. Der Zirkus lässt ihr keine Ruhe - und trotz einer geheimnisvollen Warnung besucht sie ihn erneut. 

Doch der Zirkus birgt ein sehr düsteres Geheimnis, und Anouk stellt fest, dass sie seinen Fängen nicht mehr entkommen kann - und doch die Einzige ist, die das Geheimnis lüften und die schwarzen, düsteren Ketten, die alle Artisten an den Zirkus binden, sprengen kann.

Beurteilung 

Ja, Gesa Schwartz.....es ist ja nicht das erste Buch, das ich von ihr gelesen habe, unter anderem habe ich auch "Ära des Drachen" und die "Grim" - Reihe gelesen.
Der Schreibstil der Autorin ist für mich ein zweischneidiges Schwert - ich finde Gesa Schwartz immer ein bisschen anstrengend zu lesen. Nicht so anstrengend, das ich nicht immer wieder zu ihren Büchern greifen würde, aber doch auch so, dass ich spätestens nach 100 Seiten ein Buch einfach weglegen muss, weil es mir zuviel wird.

Warum? Das Verhältnis von Beschreibung zu Dialogen ist mir nicht ausreichend. Die Handlung schreitet eher langsam voran, es wird immer wieder sehr ausführlich die Umgebung und die dort vorherrschende Atmosphäre sehr malerisch beschrieben, ebenso wie die Gedankengänge der Protagnisten. Das macht es mitunter etwas langatmig.

Die Story selbst fand ich sehr gut, auch wenn ich nach Caraval und die Mechanik des Herzens nun die dritte fantastische Zirkusgeschichte in wenigen Monaten lese, so dass sich das Thema für mich persönlich etwas erschöpft hat. Die Idee ist aber gut ausgearbeitet und birgt viele Elemente, die uns alle als Kinder schon das fürchten gelehrt haben - oder wer von Euch hat nicht im Spiegelkabinett auf der Kirmes als Kind schon mal ein bisschen Panik bekommen, oder in der Geisterbahn? Solche Gruselelemente hat Gesa Schwartz hier sehr gut eingebaut.

Nun kommen wir aber zu meinem Hauptproblem: Ich kann mit der Protagonistin Anouk und auch mit dem "Zauberer"  Rhasgard nicht viel anfangen.
Beide Hauptfiguren blieben für mich ohne viel Leben - es wurde zwar im Lauf des Buches, vor allem in der zweiten Hälfte, deutlich besser, aber trotzdem war ich beim Lesen nicht mit dem Herzen dabei. Beide blieben mir fern. Ich kann nicht den Finger darauf legen, woran es liegt - die Umgebung konnte ich mir immer sehr gut vorstellen, nur die Protas blieben für mich verschwommen.

Zwischendurch wurde mir die ganze Story ein wenig zu abstrakt - es war wirklich ein Auf und Ab mit diesem Buch, viele tolle Stellen, aber auch viele Längen.