Was tun im Angesicht des Todes?
Bewertet mit 4 Sternen
David Fuchs debütiert mit „Bevor wir verschwinden“ über ein schwieriges Thema, dem der menschlichen Begegnung im Angesicht des Todes. Student Benjamin macht ein Praktikum im Krankenhaus in der Onkologie. Dort trifft er auf seinen Ex-Freund Ambros, der dort Patient ist.
In zahlreichen Rückblenden, aber auch in der Gegenwart erzählten Passagen, gelingt es dem Autor mit einem eigenwilligen Schreibstil in kurzen Sätzen und ohne jegliche Verwendung von Zeichen der wörtlichen Rede, ein gutes Porträt des Ich-Erzählers zu zeichnen. Dabei wird es im Verlauf des Buches emotionaler, wobei er auf jedwede Form von Kitsch oder Rührseligkeit zu verzichten vermag.
Das Buch lässt sich flüssig lesen und berührt. Es lässt den Leser im Umgang mit Todkranken reflektieren und zeigt, dass es es Wert ist, die Momente „vor dem Verschwinden“ auszukosten.
Danke für die schöne Lektüre!
Ich vergebe 4 Sterne.