Rezension

Im Wachauer Landl , Landl ...... stirbt so manches Mandl Mandl

Dürnsteiner Würfelspiel - Bernhard Görg

Dürnsteiner Würfelspiel
von Bernhard Görg

Bewertet mit 4.5 Sternen

Der Hund Löwenherz ist tot. Als Anna und ihr Bruder David ihn im väterlichen Weingarten in Weißenkirchen vergraben wollen, stossen sie auf eine andere Leiche. Ein verwestes, weibliches Skelett. Eine Identifizierung stellt sich sehr schwierig dar, denn eine mögliche Hilfe, eine künstliche Hüfte mit Registrierungsnummer, wurde bei dem neuerlichen Bestattungsversuch, beschädigt. Zudem liegt der Leiche ein Würfel bei. Von der Sorte, die bei „ Mensch, ärgere dich nicht“ verwendet wird.

 

Doris Lenhart, Chefinspektorin von St. Pölten und ihr Stellvertreter Gerhard Malzacher , sind ratlos. Nachfragen zu Hüftoperationen in den umliegenden Spitälern bringen auch nicht weiter. Zu all dem haben es Lenhart und Malzacher mit einem neuen Vorgesetzten, einem richtigen Gscheithaferl, zu tun. Wolfgang Marbolt, gefühlt zu Höherem berufen, unternimmt alles, um sich gekonnt in Szene zu setzen, Verbrechensaufklärung ist dabei zweitrangig.

 

Während Doris Lenhart und Malzacher weiterhin versuchen , hinter die Identität ihrer unbekannten Toten zu kommen, geschieht ein weiterer Todesfall. Doch diesmal ist das Opfer wohlbekannt. Gibt es eine Verbindung zwischen beiden toten Frauen; dem alten und dem neuen Todesfall ? Als ein weiterer Mord geschieht, ist das Ermittlerduo schon mitten drin, sehr tief in der Vergangenheit der Beteiligten zu graben.

 

Wer ein Wachau – Fan ist, oder auf dem Weg ist, es zu werden, dem sei dieser Krimi sehr empfohlen. Zeitweilig mutet er an wie ein Spaziergang durch die Wachau. Dürnstein, Spitz, der exzellente Wein beim Jamek, Krems und sein historischer Vorort Stein; das alles wird mit grosser Akribie und Liebe, beschrieben. Als LeserIn läuft man mit und ermittelt mit, so nahe und plastisch werden Landschaft und Menschen geschildert, österreichischer Schmäh inkludiert. Und die Krimigeschichte macht Lust auf mehr.

 

Gerne dürfte es zu diesem dritten Fall und seinen zwei Vorgängerbänden „ Liebe Grüße aus der Wachau“ und „Das ewige Gelübde“ einen weiteren Teil geben.