Rezension

Ein Agentenrom aus den Zeiten des kalten Krieges

Die Watson Legende - Kai Bliesener

Die Watson Legende
von Kai Bliesener

Bewertet mit 4 Sternen

Der deutschstämmige Carl Jansen verliert seine Eltern bei einem Flugzeugattentat. Marc Watson, ein enger Freund der Familie, nimmt den Jungen zu sich zieht ihn groß.  Erist auch dafür verantwortlich, dass Carl sich für die Tätigkeit des Geheimagenten und Profikillers entscheidet. Wir schreiben das Jahr 1964 und Carl soll im Auftrag der Organisation, einer geheimen Abteilung des MI6, einen Agentenaustausch  in Berlin durchführen. Dies soll Carls lertzter Auftrag sein, da er aus dem Metier aussteigen will. Doch nicht nur Russen, Engländer und Amerikaner haben ein Interesse an dem Vorhaben, sonder auch die DDr und die Organisation Adler, ein Zusammenschluß von Altnazis. Alle wollen den Tod der Austauschagenten und von Carl, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Carl weiß nicht, wem er trauen kann. Auch sein Mentor Watson scheint verdächtig. Carl ist es gewähnt ohne Emotionen zu agieren. Da läuft ihm die junge hübsche Martha Conrad über den Weg und Carl auf einmal einen wichtigen Grund, warum er überleben will.
Der Beginn des Buches war für mich ein wenig langatmig, da der Autor ausführlich  die politischen Rahmenbedingungen schildert, in der sich der Roman bewegt. Für Leser, die sich in dieser Zeit  nicht vertraut sind, ist dies für das Verständnis sicher hilfreich. Auch die vielen Personen und zum Teil ungewohnte Namen waren zu Beginn verwirrend. Doch schnell nimmt das Geschehen Fahrt auf. Jeder versucht jeden zu betrügen und umzubringen. Obwohl Carl ein Profikiller ist, fand ich ihn sehr sympathisch. Er tötet nur, wenn es in seinen Augen notwenig oder gerechtfertigt scheint. Da die Gegenspieler mich nicht für sich einnehmen konnten, habe ich immer gehofft, dass Carls Ausstieg gelingt und die anderen ihre Strafe erhalten. Für mich nicht ganz nachvollziehbar war, dass Catl, ansonsten sehr misstrauisch, sich nach kurzer Zeit in martha verliebt und für sie sein Leben riskiert. Martha selbst fand ich trotz ihres Hintergrunds eher naiv. Das Frauenbild passt aber in die damalige Zeit.
Insgesamt war das Buch spannend zu lesen. Der Autor hat die vielen verschiedenen Handlungsstränge stringent verfolgt und zu einem logischen Ende geführt. Auf jeden fall eine unterhaltsame Zeitreise in das Berlin das kalten Krieges.