Rezension

Eindringlicher Appell für den Artenschutz

ArtenSchatz - Frank Elstner, Matthias Reinschmidt

ArtenSchatz
von Frank Elstner Matthias Reinschmidt

Bewertet mit 5 Sternen

»Ich hielt das kleine Tier ganz vorsichtig still und hauchte es sanft an, um ihm ein bisschen Wärme zu geben. … Ein unbeschreibliches Gefühl, ein solches in der Natur ausgestorbenes Wesen in seinen Händen halten zu dürfen – es steht für die große Hoffnung, dass es uns vielleicht eines Tages gelingt, diese Art vor dem endgültigen Verschwinden von unserem Planeten zu bewahren. Was sonst ist eigentlich unsere Verantwortung als zivilisierte, vernunftbegabte Wesen, als der unbedingte Schutz der schwächeren, in der natürlichen Kräfte-Hierarchie unter uns Stehenden?«

Ich gestehe: Bevor ich dieses Buch entdeckte, war Frank Elstner für mich nur ein Showmaster. Von seinem Engagement für die bedrohte Tierwelt hatte ich keine Ahnung. Natürlich hatte ich, da ich auch nur wenig fernsehe, absolut keine Ahnung, dass es eine Reihe „Elstners Reisen“ gibt, bei der er mit dem Biologen Matthias Reinschmidt zusammen in Ecken der Welt reist, in denen es in Sachen Artenschutz gewaltig brennt. Dieses Buch beschreibt einige dieser Reisen.

 

Die Texte sind sehr schön zu lesen, leicht verständlich, sehr persönlich und intensiv erzählt. Man steht gemeinsam mit den Autoren staunend vor den Wundern der Welt, ist entsetzt über die oftmals katastrophale Situation von Tierarten und erfreut über den großen Einsatz mancher Menschen, die ihr Leben dem Schutz bedrohter Tiere verschrieben haben.

Die beschriebenen Reisen gingen nach Brasilien, Indonesien, Australien und Sri Lanka. Neben atemberaubenden Landschaftsbeschreibungen erfährt man als Leser viel über die dort lebenden Tiere und vor allem darüber, was sie bedroht, was zu ihrem Aussterben führen kann. Es wird nicht überraschen, dass immer wieder der Mensch als Hauptursache allen Übels auftaucht. Umso schöner, dass es ebenfalls Menschen gibt, die tagein tagaus vor Ort um jedes einzelne Tier kämpfen. Im Fokus der Berichte stehen immer wieder Auffangstationen, die sich um verwaiste, verletzte oder fast verhungerte Tiere kümmern mit der Zielsetzung, sie sobald wie möglich wieder auszuwildern. An einigen Stellen waren die Autoren bei solchen erfolgreichen Auswilderungen anwesend, das waren stets sehr emotionale Abschnitte.

Im Mittelteil finden sich zahlreiche prächtige Fotos, zu denen ich während des Lesens immer wieder hingeblättert habe. Einige Szenen waren sehr grausam und gingen mir als tierliebendem Menschen wirklich nah. Aber es ist leider notwendig, den Finger in solche Wunden zu legen, denn der Schutz der Tierwelt ist eine immens wichtige Sache, die die ganze Menschheit angeht und zu der jeder einzelne seinen Beitrag leisten kann und sollte.

 

Fazit: Eindringlicher Appell zum Artenschutz, leicht zu lesen, sehr persönlich und voller Liebe zum Tier.

 

»Wir müssen alles daransetzen, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass es hier um kostbare Schätze geht, die wir nicht einfach verspielen dürfen.«