Rezension

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Wieder mal ein toller Teil aus der Adelina-Reihe, die anscheinend nie langweilig wird oder nachlässt. Historischer Roman trifft auf Krimi inkl. toller Charaktere – absolut gelungene Mischung.

Verrat im Zunfthaus - Petra Schier

Verrat im Zunfthaus
von Petra Schier

Die junge Apothekerin Adelina findet bei einem Besuch im Zunfthaus die Leiche einer jungen Frau. Sie wurde übel zugerichtet und sofort wird ihr Verlobter verdächtigt, da dieser wohl verschwunden ist. Kurz darauf wird dieser jedoch tot aufgefunden. Adelina hat ihrem Mann versprochen sich dieses Mal aus dem Mordfall rauszuhalten, was allerdings gar nicht so einfach ist, da sie immer wieder mit reingezogen wird. Und dann gerät sie auch noch in den Verdacht die Stadt Köln verraten zu haben.

Also ich weiß wirklich nicht wie Petra Schier das immer wieder schafft. Bislang konnte mich jedes ihrer Bücher begeistern und das war beim 3. Adelina Teil nicht anders. Aktuell lese ich den 4. und der 5. erscheint bald. Sie lässt sich immer wieder einen neuen Kriminalfall einfallen, packt ihn in den historischen Kontext und die Geschichte rund um Adelina und ihre Familie geht weiter.
Im ersten Teil war sie noch eine Jungfer, im zweiten ist sie verheiratet und jetzt hat sie sogar ein Kind. Es ist wirklich sehr schön und unterhaltsam diese Entwicklung zu verfolgen. Außerdem kommen immer wieder neue Charaktere hinzu. So kommt z.B. Meister Jupp nach Köln und Adelina lernt Marie, die Schwester des Opfers kennen. Beide waren mir direkt sympathisch und ich habe gehofft, dass sie der Geschichte erhalten bleiben. Meiner Meinung nach haben auch genau zwei solche Charaktere gefehlt, die das Zeug dazu haben, Freunde von dem Ehepaar Burka zu werden.
Und dann kam auch noch Neklas Mutter zu Besuch, wo selbst ich ein wenig Angst vor hatte. Schwiegermütter kommen meistens nicht so gut weg, egal ob in einem Roman, in einem Film oder in der Realität. Diese Schwiergermutter jedoch ist herzlich und ich war ganz traurig, als sie wieder abreisen musste. Hoffentlich werden wir sie nochmal in den weiteren Bänden treffen können.
Ich muss aber leider gestehen, dass mir Adelina teilweise etwas auf die Nerven ging. Warum genau kann ich noch nicht mal so genau beschreiben, aber irgendwie hat sie sich verändert, was auch absolut logisch ist, schließlich verändern wir uns ja alle mit der Zeit. Vielleicht finde ich es ja beim Lesen vom nächsten Band heraus, was mich neuerdings stört.
Der Schreibstil ist aber unverändert geblieben. Nach einer Seite bin ich in der Geschichte drin und merke dann gar nicht wieviel Zeit vergeht. Ruck zuck hat man einige Seiten verschlungen und rast durch die Geschichte. Außerdem finde ich die Kapitellänge genau richtig. Ich finde es ganz furchtbar, wenn Kapitel 30 Seiten oder noch mehr haben. Da habe ich immer das Gefühl nicht vorran zu kommen.
Ich finde es bei historischen Büchern sehr wichtig, dass sie genau recherchiert wurden und je mehr historische Fakten darin vorkommen, desto besser gefällt es mir. Da lässt der Geschichte-Leistungskurs grüßen. Geschichtsinteressierte sollten sich auf jeden Fall mal die letzten Seiten ansehen denn dort finden sich immer historische Anmerkungen und/oder Glossars. Ich fände eine alte Karte von Köln noch ganz schön, dann könnte ich mir die Wege, die Adelina geht, besser vorstellen.