Rezension

Auszeit auf der Alm

Wütende Wölfe - Nicola Förg

Wütende Wölfe
von Nicola Förg

Bewertet mit 4 Sternen

Kommissarin Irmi Mangold nimmt sich nach ihrem letzten, anstrengende Fall eine Auszeit auf der Alm. Dort möchte sie melken, käsen, ihr Leben neu überdenken und zu sich selbst finden. So hat sie sich das zumindest vorgestellt. Verstärkung erhält sie durch die patente und sympathische Luise, die ebenfalls eine Pause von ihrer Arbeit als Landrätin braucht.

Doch die erhoffte Auszeit entpuppt sich schon sehr bald als ein weiterer Fall für die Kommissarin. Offenbar schleicht ein Wolf des Nachts umher und versetzt die Almbewohner und die Tiere in Panik. Als dann auch noch eine Wanderin von den wild gewordenen Tieren niedergetrampelt wird und ein Mann in einer Wolfsgrube zu Tode kommt, ist Irmi Mangold wieder als Ermittlerin gefragt, wenn auch eigentlich ja eher privat.

Schnell wird klar, dass die Angst vor dem Wolf von irgendjemandem skrupellos ausgenutzt wird. Das Motiv dafür bleibt aber lange im Unklaren. Nebenbei erfährt man viel Informatives über die Rückkehr der Wölfe, viele Argumente für und gegen die Jagd auf die Wölfe werden von Jägern, Wissenschaftlern, Tier- und Umweltschützern vorgetragen. Genauso erfährt man vieles über artgerechte Tierhaltung, Almbewirtschaftung usw. Dies finde ich durchaus interessant, allerdings ist mir der Umfang an derartiger Info stellenweise zu geballt und zu sehr mit dem pädagogischen Zeigefinger vermittelt. Dadurch rückt auch gelegentlich der eigentliche Fall etwas in den Hintergrund, worunter leider auch die Spannung etwas leidet.

Dennoch kann der Krimi durch die gelungene Charakterisierung der Figuren und ihrer Motive und der anschaulichen und atmosphärischen Beschreibung der Berglandschaft überzeugen. Auch kam der Humor nicht zu kurz, was meiner Meinung nach auch bei einem Krimi durchaus nicht fehlen sollte.