Rezension

Herausragender Roman und ein absolutes Leseerlebnis.

Alles, was heilig ist - Dennis Lehane

Alles, was heilig ist
von Dennis Lehane

Bewertet mit 5 Sternen

Vor 22 Jahre erschien das englische Original „Sacred“ von Dennis Lehane. Heute in der deutschen Fassung „Alles, was heilig ist“ - zwischenzeitlich „In tiefer Trauer“ - ein Klassiker der Thriller Literatur. Plot, Erzähl-, Schreibstil und die Übersetzung von Peter Torberg machen „Alles, was heilig ist“ zu einem herausragenden Roman und einem absoluten Leseerlebnis. 

Beim Lesen der Einführungsszene hat man „Monty Python“ im Kopf mit einer Leihgabe „Lurch“ aus der „Adams Familiy“ – very britisch. 

Patrick Kenzie und Angela „Angie“ Gennaro von der Detektei Kenzie & Gennaro werden von Trevor Stone, einem totkranken Despoten? engagiert, seine Tochter Desiree zu finden (tot oder lebendig). Jay Becker, Patrick’s Mentor von der Detektei Hamlyn & King, ebenfalls auf der Suche nach Desiree ist verschwunden. Kurzer Abriss der kriminellen Vorfeldorganisation „Grief Release“ (n. engl. Original) – Trauer & Trost (Teil 1) der sektiererischen „Churche of Thruth and Revelation“ (n. engl. Original) – Kirche der Wahrheit und Offenbarung.

Vom unwirklichen Boston nach dem schwülwarmen Tampa. Die Problematik dieser Suche charakterisiert niemand besser als Angie „Ober ist unten, schwarz ist weiß, Norden ist Süden“, „Nichts ist, wie es ist“ und „Das ist alles so verwirrend.“ Die schöne Desiree ein braves oder ein böses Mädchen? Es ist Lehane‘s Passion, den Leser ins Grübeln kommen zu lassen. Obwohl es an Toten nicht mangelt, prägen Wortwitz und Lässigkeit von Patrick Kenzie und Angela „Angie“ Gennaro den Charakter des Romans. 

Der finale Showdown mag für Drehbuchschreiber Dennis Lehane und seine zwei Helden bis ins Letzte geplant worden sein, ist jedoch ein phantastischer.