Rezension

ein gelungener Genremix und interessanter Reiheneinstieg

Die Meisterin - Markus Heitz

Die Meisterin
von Markus Heitz

Bewertet mit 4 Sternen

Eigentlich hat Geneve, die einer uralten Familie von Scharfrichtern entspringt, weitestgehend Abstand von dieser genommen. Seit Jahrhunderten schon war dies kein Leben für sie, hatte sie doch immer mehr Freude am Heilen, denn am Verhören, Foltern und Richten. Doch plötzlich möchte ihr Bruder sie sehen - und damit nimmt das Unheil seinen Lauf.

Ich muss gestehen, dass ich, obwohl ich ein paar habe, noch keines der Bücher von Markus Heitz gelesen habe. „Die Meisterin“ hat mich jedoch von Anfang an neugierig gemacht, die Mischung aus Fantasy, History und Thrill musste einfach begutachtet werden. Und für meinen Geschmack ist ihm dieser Genremix auch sehr gut gelungen.
Die Geschichte ist zum Großteil in drei unterschiedliche Erzählstränge unterteilt, Geneve jetzt, Geneves Vergangenheit, zumeist aus der Perspektive ihrer Mutter sowie der von Dara & William, die ihr ganz eigenes Abenteuer bestreiten. Nach und nach fließt, wie vermutet, alles ein Stück weit zusammen und wir bekommen sowohl ein rundes Bild, eine gute Charaktertiefe als auch einen interessanten geschichtlichen Einblick.
Gerne würde ich an dieser Stelle sagen, dass alles glimpflich abläuft und jeder heil aus der Nummer rauskommt, aber naja...

Überzeugen konnte mich auch der Stil des Autors. Er schreibt detailreich, fantasievoll und stellenweise sehr, sehr blutig und brutal. Herrlich! Nur auf die vielen italienischen Einwürfe von Alessandro Bugatti hätte ich verzichten können, das wirkte auf mich in Summe leider ein bisschen zu gewollt.
Der Sympathie und der Authentizität der Protagonisten hat das für meinen Geschmack jedoch nicht geschadet, ich hatte viel Spaß daran, mit ihnen in die wirklich spannende und fesselnde Geschichte einzutauchen.

Nicht zuletzt bin ich natürlich auch ein großer Fan von Übernatürlichem und somit zumindest schonmal „angefixt“. Dämonen, Gestaltwandler, Vampire - hier lauern Gut und Böse in jeglicher Form und allen Facetten.

Für mich war „Der Beginn“ ein gelungener Trilogieeinstieg, auch wenn mir Geneve manchmal ein bisschen ZU abgebrüht und smart erschien, Alessandro dafür aber in jedes Fettnäpfchen tappt, und manche Dinge somit einfach etwas zu glimpflich verliefen. Es wurden ein paar mehr als interessante Details, Geheimnisse und Personen eingefügt, auf die ich schon jetzt unheimlich neugierig bin. Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht.