Verstörende Tiefe
Henning Mankell hat es mir als Leser mit diesem Roman nicht leicht gemacht. Die ständigen Angaben über Vermessungen und Entfernungen waren mir unerträglich. Aber mit der Zeit merkte ich, dass es auf etwas anderes hinauslief: Die Seele dieses Mannes und ihre Untiefen waren das Thema. Schritt für Schritt baut Mankell in seiner Geschichte den Zustand der Seele des Mannes auf, zeigt sein Problem, das ihm sein Leben zerstören wird, wenn er seinem Weg weiter folgt.
Es ist für den Leser fast ein wenig verstörend, wie sich das Denken und Fühlen dieses Marineoffiziers entwickelt. Und man hat auch ganz deutlich den Eindruck, dass dieser Mann sich selbst nicht versteht. Er misst Abstände und Entfernungen und Tiefen. Aber er kann offenbar Nähe nicht annehmen.
Der Roman ist nicht einfach, aber Mankell hat mit dem Roman eines seiner Meisterwerke vorgelegt. Ich gebe uneingeschränkte Leseempfehlung.