Rezension

Sozialdrama mit Tiegang

Tiefe - Henning Mankell

Tiefe
von Henning Mankell

Bewertet mit 4 Sternen

Die Geschichte handelt in Schweden, und der Erste Weltkrieg steht bevor. Schweden steht neutral zwischen Russland und Deutschland. Im Mittelpunkt steht ein Marineoffizier und zwei Frauen. Lars Tobiasson-Svartman und seine Ehefrau Kristina und seine Geliebte Sara Fredrika. Die Geschichte beginnt mit dem beruflichen Werdegang von Lars und sein familiäres Leben mit seiner Frau in Stockholm. Eines Tages hat er den Auftrag mit einem Schiff ins Meer hinauszufahren, um dort die Fahr-rinnen für die militärischen Schiffe zu vermessen. Im Lauf seiner Reise auf dem Meer gelangt er eines Tages auf eine Schäre. Dort lebt eine Frau alleine in einer Holzhütte, weil ihr Mann tödlich im Meer umgekommen ist. Lars baut zu der Frau - Sara Fredrika - eine Beziehung auf. Doch da ist noch seine Ehefrau Kristina in Stockholm, die gerne ein Kind von ihm möchte. Im Laufe der nächsten Monate entwickelt sich bei Lars ein Doppelleben - beruflich und privat. In den Tiefen des Meeres verschwinden ebenso Leichen, aber es tauchen auch Gegenstände auf, die Lars zu raschem Handeln verleiten.

Henning Mankell ist eine bildhafte Geschichte gelungen. Dieses Geschichte könnte auch im 21. Jahrhundert stattfinden, denn hin und wieder versucht man als Leserin, sich in die Zeit des Ersten Weltkrieges hineinzuversetzen, zumal die Menschen und die Gesellschaft damals anders waren als hundert Jahre später. Aber es gelingt einem geringfügig, sich in die Zeit hineinzuversetzen, weil man so sehr an den Figuren in dieser Geschichte gefesselt ist. Des Weiteren hat Mankell bei dem Marineoffizier Lars Tobiasson-Svartman eine schillernde und unzurechenbare Figur geschaffen, sozusagen eine Figur mit zwei Gesichtern. Die beiden Frauen bilden zunächst das schwächere Glied zwischen Lars und ihnen, aber sie entwickeln zum Teil im Laufe der Geschichte ihre eigenen Stärken. Henning Mankell baute eine sozialdramatische und kriminalistische Geschichte auf. Deshalb ist mein Fazit: eine lesenswerte Geschichte, die ich nur weiter empfehlen kann, einmal davon abgesehen, dass 2014 der Erste Weltkrieg hundert Jahre zurückliegt, und diese Geschichte zu diesem Ereignis passt.

 

Kommentare

Janine2610 kommentierte am 27. Januar 2014 um 20:35

Henning Mankell eben... ;-)