Rezension

Es hat mich nachdenklich gestimmt

Themiskyra - Die Begegnung -

Themiskyra - Die Begegnung
von Dani Aquitaine

Bewertet mit 5 Sternen

Hierbei handelt sich um den ersten Band einer Reihe.

 

Ell und ihr Vater leben in einer Zeit, in der die Welt zusammenbricht. Der Ölvorrat ist versiegt, es wird geplündert, Banden rauben und töten, der Zerfall allgegenwärtig.

Als Ell eines Tages vom Schwarzmarkt heimkehrt, findet sie ihren Vater tot vor, eiskalt erschossen.

Sie lässt alles hinter sich und bricht in eine ungewisse Zukunft auf. Auf ihrem Weg trifft sie zufällig auf die Welt der Amazonen. Dort herrscht Wohlstand und die Amazonen sind starke Frauen.

Hat sie dort ihr Glück gefunden? Was passiert, wenn ihr Herz für einen Mann schlägt? Männer sind in Themiskyra nicht viel wert. Für Ell beginnt eine spannende Reise.

 

Meine Meinung:

 

Diese Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Es zeigt so viele Facetten. Es geht um Familie, Freundschaft, Liebe, Gleichberechtigung, Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit, Mut, … All das ist wunderbar in der Story verpackt. Gerade durch die wundervolle Protagonistin Ell blickt man hinter viele Facetten und lässt einen selbst grübeln.

 

Ell habe ich so ins Herz geschlossen. Ihre Entwicklung zu verfolgen macht großen Spaß. Sie macht sich Gedanken, hinterfragt Dinge, lässt sich nicht leicht unterkriegen, wird immer mutiger und stärker. Einerseits sucht sie ihren Platz in der Gesellschaft, aber andererseits ist sie mit einigen Regeln absolut nicht einverstanden. Mit ihren Gefühlen und Gedanken steckt sie immer wieder in der Zwickmühle. Ich habe immer und immer wieder mit ihr mitgefühlt und mir teils selbst Fragen gestellt, die sie beschäftigen.

 

Die Amazonen sind stolze und starke Frauen. Ja, bewundernswert wie sie durch ihre Eigenständigkeit alles am Leben halten. Das ist wirklich beeindruckend. Man denkt schon selbst, dass man gerne solch eine starke Frau wäre. Aber in dieser Gesellschaft leben? Wo es keine Gleichberechtigung gibt? Wo Männer nichts wert sind? Wo die Männer schuften müssen und nur einen Hungerlohn bekommen? Wo kranke Arbeiter ignoriert werden? Wo man keinen Mann lieben darf? Männer mit Arroganz und Ignoranz behandelt werden.

 

Die Autorin zeigt hier ein Gesellschaftsbild, das mich ziemlich gepackt hat. Die perfekte Welt der Amazonen, die gar nicht so perfekt ist. Hier gibt es eine klare Zweiklassengesellschaft. Gleichberechtigung? Absolut nicht. Dani Aquitaine hat all das wunderbar ausgearbeitet. Sie zeigt die positiven und negativen Auswirkungen auf und entführt die Leser in ein eigenes Gedankenkarussell.

 

Als Ell sich auch noch verliebt, geht das Chaos los. Denn was darf eine Amazone auf gar keinen Fall? Sich in einen Mann verlieben! Doch der ihr gegenüber feindselige Louis geht ihr einfach nicht aus dem Kopf. Auch hier hat die Autorin mit ihrem sehr schönen Schreibstil die Gefühle großartig rüber gebracht. Ich habe mit Ell und auch Louis so mitgefühlt. Man wünscht ihnen einfach das Glück, aber fragt sich auch wie das funktionieren soll. Eine Achterbahnfahrt der Gefühle für die beiden, aber auch als Leser.

 

Das Gesamtpaket ist eine absolut fesselnde Geschichte, die man nicht mehr aus der Hand legen möchte. Viel zu sehr fiebert man mit und möchte wissen wie es weiter geht.

 

Fazit:

 

Eine absolut lesenswerte Story, die so facettenreich und tiefgründig ist, dass es einen einfach packen muss. Ein Gesellschaftsbild, das viele Fragen aufwirft und zum Nachdenken anregt. Das hat die Autorin großartig umgesetzt. Dabei sticht vor allem Ell hervor. Was für eine wundervolle Protagonistin.

Diese Geschichte hat mich berührt und manchmal wütend gemacht, fassungslos.

Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung.