Rezension

Verräterkind

Verräterkind -

Verräterkind
von Sorj Chalandon

Bewertet mit 3 Sternen

Verräterkind – Sorj Chalandon

Der Autor verarbeitet in diesem Roman seine eigene sehr schwierige Beziehung zum Vater, einem notorischen Lügner und Verräter. Eng verzahnt ist diese Geschichte mit dem Prozess gegen den NS-Verbrecher Klaus Barbie, dem er als Journalist beiwohnt.

Es ist wieder mal grandios geschrieben. Raffiniert und kraftvoll werden die beiden Handlungsstränge vorangetrieben und miteinander verwoben. Der Sohn begibt sich auf eine nervenaufreibende Spurensuche in alten Archiven, denn auf die Aussagen des Vaters ist kein Verlass. Wer ist er überhaupt, dieser Vater? Diesen Teil mochte ich sehr gerne.

Grundsätzlich meide ich Geschichten über Kriege, Folterungen, etc. Diesen Roman wollte ich lesen, da ich den Autor sehr schätze. Die Opferaussagen im Prozess Barbies konnte ich allerdings nur querlesen – und das noch mit Bauchschmerzen. Das ist wirklich heftig. Ein schmerzhaftes Buch, auf verschiedenen Ebenen, und ein wichtiges Werk. Meins war es trotz allem aber leider nicht. 3 Sterne.