Rezension

1. Band der Silo-Trilogie

Silo - Hugh Howey

Silo
von Hugh Howey

Bewertet mit 4 Sternen

Die Welt, wie die Menschheit sie einst kannte, existiert nicht mehr, ja schlimmer noch, sie ist fast zerstört, sodass es den Menschen nicht mehr möglich ist, auf der Erdoberfläche zu überleben. Einigen von ihnen gelang es, in einem Silo eine neue Zivilisation aufzubauen. Seit Generationen leben sie unter der Erde, müssen sich, um das Überleben aller zu gewährleisten, an strenge Regeln halten - doch nicht jeder tut es. Einige wenige rebellieren - ihre Strafe: die Verbannung an die Erdoberfläche.

 

Holston ist Sheriff im Silo und seine Aufgabe ist es, für Recht und Ordnung zu sorgen. Das ist nicht immer ganz einfach, gibt es doch eine Strenge Hierarchie auf den 150 Etagen des Silos, beginnend, nahe der Erdoberfläche, mit der Führungsringe und endend ganz unten bei den Mechanikern. Diese sind auch in der gesamten Gesellschaftsschicht ganz unten angeordnet, obwohl sie es sind, die das Silo am Laufen halten. Holston nimmt seine Aufgabe sehr ernst, doch er ist nicht mit vollem Herzen dabei, denn vor drei Jahren entschied sich seine Frau, das Silo und somit ihn zu verlassen. Sie ist tot, das weiß er und dennoch, ein Leben ohne sie ist für ihn auch nach drei Jahren noch nicht denkbar. Im Laufe der letzten Wochen jedoch erahnte er, was seine Frau zu diesem dramatischen Schritt bewegte und er beschließt, ihr zu folgen.

 

Da das Silo nicht ohne Sheriff sein kann, wird ein neuer gewählt und die Wahl fällt ausgerechnet auf Juliette, eine Mechanikerin. Tatsächlich ist sie die beste Wahl für diese Aufgabe, weiß sie doch um die Unzufriedenheit in den unteren Ebenen und vermag es, die Wogen zwischen den Gesellschaftsschichten zu glätten. Juliette ist jedoch nicht die formbare Figur, die die Führungsebene gerne in ihre sehen würde, nein, sie hat ihren eigenen Kopf und geht den Dingen auf den Grund. Tatsächlich beginnt sie, Nachforschungen aufzunehmen und Fragen zu stellen, über Ereignisse, die bisher immer heruntergespielt wurden. Sie kommt einigen Geheimnissen im Silo sehr nahe und bringt sich damit in akute Gefahr ...

 

 

Der 1. Band der Silo-Trilogie! Der Plot wurde realistisch und abwechslungsreich erarbeitet. Besonders fasziniert war ich von der seit Jahrhunderten bestehen Gesellschaftsform, die in dem Silo herrscht und das tatsächlich ein Überleben der Menschheit über einen so langen Zeitraum unterhalb der Erde möglich ist. Manche Szenen empfand ich dann allerdings doch eine Kleinigkeit zu detailliert dargestellt. Die Figuren wurden authentisch und facettenreich erarbeitet. Besonders ans Herz gewachsen ist mir Protagonistin Juliette, in der deutlich mehr steckt, als es auf den ersten Blick erscheint, denn sie weiß, was sie will und ist bereit, alles zu riskieren, um sich selbst treu zu bleiben. Den Schreibstil kann ich nur als bildgewaltig beschreiben, sodass ich das Buch fast wie im Rausch gelesen habe. Jetzt hoffe ich, dass ich bald dem Nachfolgeband "Level" habhaft werden kann.