Rezension

Leider etwas lahm

Silo - Hugh Howey

Silo
von Hugh Howey

Bewertet mit 2 Sternen

Seit Jahren schon leben die Menschen unter der Erde in Silos. Ihre einzige Verbindung nach draußen sind Fernrohre die aus dem Boden ragen. Doch so langsam beginnt es im Silo zu brodeln. Was ist wenn das Silo gar nicht das ist was es sein soll? Was ist wenn das Bild das alle von draußen sehen gar nicht der Wahrheit entspricht? Unzufriedenheit macht sich breit und die Revolte steht kurz bevor.

 

 

 

 

Ich hab mit diesem Buch wirklich gekämpft. Ich bin mit viel Vorfreude ran gegangen, doch diese wurde dann schon nach den ersten paar Kapiteln stark gedämpft. Die ersten beiden Kapitel haben mir noch gut gefallen und ich dachte meine Erwartungen werden erfüllt. Doch dann nahm die Handlung erst mal ab, Das Geschehen plätscherte so vor sich hin. es passierte etwas, ohne das wirklich was passierte. Die erwartete Spannung blieb hier leider aus. Ich habe dann mehrmals abgebrochen und doch wieder weiter gelesen um dem Buch eine Chance zu geben.

Ich habe hier eine spannende und kurzweilige Dystopie erwartet, mit neuen Elementen die das Geschehen auflockern. Neue Elemente waren tatsächlich dabei, doch am Ende wurde für mich zu wenig aus der wirklich guten Idee gemacht.

Die Charaktere waren alle etwas schwammig und man hat als Leser einfach zu wenig hinter die Kulissen  blicken können. Es gab keinen der für mich besonders heraus gestochen ist und mein Aufsehen erregen konnte. Mit keinem konnte ich mich wirklich identifizieren. Trotz dessen war mir der ein oder andere schon sympathisch, aber niemand hat mich mit gerissen.

Das letzte Drittel nahm dann etwas an Spannung zu und erst einmal dort angekommen ging es dann doch wieder zügig bis zum Ende weiter. Trotzdem fehlte mir etwas. Der große Showdown den ich erwartet hatte blieb aus und das Ende war für mich etwas lahm. Am Klappentext war schon zu erkennen das es eine Revolte geben wird, doch diese war leider schnell abgehandelt und trotzdem für mich der Höhepunkt in der Story.

 

"Das Salz schmeckte bitter auf seinen Lippen, als er den Bolzen zurückzog und die nächsten Kugeln abfeuerte, die so viel stärker und schneller waren als das Fleisch, in das sie trafen. "

 

 Ich hatte da noch einmal mehr erwartet. Ebenso blieben für mich noch einige Fragen ungeklärt.

Doch es gab nicht nur negatives. Ich fand den Schreibstil des Autors unwahrscheinlich gut. Er hat es geschafft mit seinen Worten Bilder in meinem Kopf zu zeichnen wie kein anderer! Das Silo wurde detailreich beschrieben und ich hatte hier als Leser wirklich alles vor Augen. Schade das dies bei den Charakteren nicht funktioniert hat!

 

"Menschen waren wie Maschinen. Sie gingen kaputt, sie lärmten und wenn man nicht vorsichtig war, dann konnten sie zur Gefahr werden. " 

 

Alles in allem, ein Buch dessen Tiefgang ich vielleicht im Moment nicht ganz in mich aufnehmen konnte. Ich kann nicht sagen das es schlecht war, es hat eben nur absolut nicht dem entsprochen, was ich erwartet habe. 

Also solltet ihr auf der Suche nach eine klassischen Dystopie suchen mit vielen spannenden Elementen und einer rasanten Story seit ihr hier falsch. Solltet ihr jedoch einen Roman suchen mit Tiefgang, bei dem ihr ein wenig selber über die Menschheit ins Grübeln kommt, dann seid ihr hier richtig!