Rezension

1. Band der Weltenspur-Reihe

Weltenspur
von Dagmar Helene Schlanstedt

Bewertet mit 5 Sternen

Die 14-jährige Marka wird seit einiger Zeit von Alpträumen heimgesucht, diese sind so real, dass sie immer eine Weile braucht, bis sie sich nach dem Erwachen von ihnen gelöst hat. Merkwürdig ist jedoch, dass diese Träume grundsätzlich mit Kopfschmerzen daherkommen, die zwar relativ schnell wieder verschwinden, aber merkwürdig ist es schon. Marka lebt zusammen mit ihrem Bruder Claudio, von dem sie nur 9 Monate Altersunterschied trennen, bei ihrer Mutter. Einen Vater gibt es in der Familie nicht mehr, dieser verließ die Familie nach Claudios Geburt. Für ihre Mutter Juna ist es nicht leicht, den Beiden immer gerecht zu werden, denn neben der Arbeit, hat sie es bei ihren Kindern mit zwei so unterschiedlichen Charakteren zu tun, wie es nur möglich ist. Marka ist die mit dem "Köpfchen", während Claudio mit gutem Aussehen besticht.

Ein weiterer Halt im Leben der Kinder ist ihre Oma Martha, die Mutter ihrer Mutter, zu der beide ein sehr gutes Verhältnis haben. Auch scheint sie zu verstehen, was in Marka vor sich geht. Sie hat für ihre Enkelkinder ihre Geschichten, die sie ihnen immer erzählt hat, aufgeschrieben, besteht jedoch darauf, dass sie sich zusammen mit dem Buch auseinandersetzen. In einem unbemerkten Moment nimmt Claudio jedoch das Buch an sich und als Marka es sich Zuhause ansieht, muss sie feststellen, dass diese Geschichten exakt mit ihren Träumen übereinstimmen. Auch ist in dem Buch eine Karte, die natürlich die Neugierde der Kinder weckt. Nachdem sie relativ problemlos rausbekommen haben, zu welchem Ort die Karte sie führt, beschließen sie, diesem Geheimnis noch in dieser Nacht auf den Grund zu gehen - es ist die Nacht vor dem 14. Geburtstag von Claudio.

Die Kinder landen mit Hilfe der Karte in einem Bergwerk und beschließen, dieses von Grund auf zu erkunden. Mit Hilfe einer Lore geht das relativ schnell, doch als sie am Ende der Strecke ankommen, müssen sie feststellen, dass sie nicht mehr in eben jenem Bergwerk sind, sondern anscheinend nicht mal mehr auf der Erde. Marka, die das Bewusstsein verloren haben muss, kommt zu sich und muss feststellen: sie ist ganz allein, kein Claudio weit und breit. Doch sie bleibt nicht lange allein, ein kleiner Mann namens Rusto nähert sich ihr und sie muss ziemlich bald feststellen, dass sie wirklich nicht mehr auf der Erde ist, sondern in einer anderen Welt namens Witara. Auch Claudio ist nicht weit weg und sobald die Geschwister wieder vereint sind, müssen sie feststellen, dass Witara nicht viel mit der Erde gemeinsam hat. Marka und Claudio sind jedoch nicht grundlos nach Witara gekommen, das Schicksal wollte es, dass sie eine schier unlösbare Aufgabe bewältigen, mit Abenteuern, die sie sich niemals hätten erträumen lassen ...

Der 1. Band der Weltenspur-Reihe! Der Plot wurde phantastisch und abwechslungsreich erarbeitet. An dieser Stelle muss ich gestehen, dass ich von den Wendungen, die die Geschichte genommen hat, immer wieder positiv überrascht war, denn ich selbst hatte wirklich keine Idee, wohin mich die Abenteuer von Marka und Claudio führen würden. Die Protagonisten wurden facettenreich und authentisch erarbeitet. Hier hat mir besonders gut das Miteinander der Geschwister gefallen, die zu Beginn des Buches wie jedes andere Geschwisterpaar sind, mit gegenseitigen Ärgernissen, Unstimmigkeiten und dergleichen, aber: Wenn es darauf ankommt, sind sie für einander da und so sollte es sein. Den Schreibstil empfand ich als sehr angenehm und fesselnd zu lesen und ganz ehrlich, dieses Buch hat mich aus einer nicht gerade kleinen Leseflaute herauskatapultiert - an dieser Stelle ganz lieben Dank an die Autorin!