Rezension

12 Verbrechen aus Sicht der Opfer und Täter

Jahrhundertverbrechen -

Jahrhundertverbrechen
von André Groenewoud

Bewertet mit 4.5 Sternen

Zwölf Jahrhundertverbrechen in faszinierenden Interviews, geführt von Bestsellerautor und Journalist André Groenewoud Gespräche über eine Vergangenheit, die Menschen bis in die Gegenwart verfolgt Zwölf Jahrhundertverbrechen, die Deutschland und die Welt bewegten. Der Journalist André Groenewoud hat sie beleuchtet, weil er wissen wollte: Was machten diese dramatischen Lebenseinschnitte mit den Betroffenen? Wie lebt der Kaufhaus-Erpresser Arno Funke alias »Dagobert«? Was denkt der Sohn von Hanns Martin Schleyer über die RAF, die seinen Vater umgebracht hat? Und was macht heute das berühmte Napalm-Mädchen aus Vietnam? Antworten fand der Autor in zahlreichen Gesprächen mit Opfern, Tätern und Ermittelnden. Ein informatives, bewegendes und zugleich sensibles Zeitdokument über Jahrhundertverbrechen, das in den Mittelpunkt stellt, was oft vergessen wird: den Menschen.

12 Verbrechen, die Geschichte schrieben werden in diesem Buch durch Interviews mit Opfern, Tätern und Bekannten unter die Lupe genommen.

Das Cover des Buches gefällt mir sehr gut und ist absolut passend.

Der Schreibstil des Autors ist ebenfalls ausgezeichnet.

Die Auswahl der 12 Jahrhundertverbrechen ist allerdings doch willkürlich, denn  so manches Verbrechen ist nicht so wichtig wie es andere wären. Dass 9/11 hier mit Dagobert auf einer Stufe gestellt wird, wirkt schon komisch. Natürlich ist es so, dass der Autor für seine Arbeit bei einer Zeitschrift schon einige Interviews machen durfte und sie hier in diesem Buch wieder verwenden konnte. Daher sicher auch die Auswahl.

Die Interviews wurden sehr gut geführt und man bekommt ein Gefühl für die Verbrechen, die eigentlich erst durch die Interviews beschrieben werden, auch wenn die Interviews meist nur indirekt wiedergegeben werden, was aber den Lesefluss deutlich besser macht.

Gerade deshalb besticht das Buch auch durch seinen eindringlichen Stil, der aber sehr berührend und emotional ist.

Auch wenn die Fälle im Großen und Ganzen genauso bekannt sind wie die Fakten, berührt dieses Buch auf der Gefühlsebene und lässt die Verbrechen nicht in Vergessenheit geraten - oder besser gesagt, die Opfer und Hinterbliebenen.

Fazit: Bis auf die Auswahl alles perfekt. 4,5 von 5 Sternen