Rezension

2. Band der Alice-Allevi-Reihe

Herzversagen - Alessia Gazzola

Herzversagen
von Alessia Gazzola

Bewertet mit 4 Sternen

Die chaotische Assistenzärztin Alice Allevi tut alles, um in der institutsinternen Prüfung als Beste abzuschneiden, denn als Belohnung winkt eine Forensik-Weiterbildung in Paris, der Stadt der Liebe, wo sich rein zufällig auch gerade ihr liebster Arthur Malcomess, der Sohn von ihrem Chef, aufhält. Tatsächlich schneidet sie am besten ab, doch zur Weiterbildung darf sie dennoch nicht - die Wahl fällt auf Ambra Negri Della Valle, ihre verhasste Kollegin und Ex-Freundin von Claudio Conforti, dem Institutsschönling. Alice ist natürlich gefrustet, doch ihr Chef hat genau gewusst, warum Alice partout zu dieser Weiterbildung will und hat sie aus diesem Grund vom Auswahlverfahren ausgeschlossen.

 

Derweil muss sich Alice noch mit Niccolò Laurenti herumärgern, ein Kollege, mit dem sie bei einem Entmündigungsverfahren um den Schriftsteller Konrad Azais zusammenarbeiten muss - wobei sich diese Zusammenarbeit alles andere als einfach herausstellt. Dessen Söhne bestehen darauf, dass ihr Vater nicht mehr in der Lage ist, eigene Entscheidungen zu treffen, seine Tochter jedoch ist da ganz anderer Meinung und auch Alice und Laurenti sind gegensätzlicher Meinung, was den Geisteszustand von Azais angeht.

 

Bevor alle Beteiligten jedoch zu einem eindeutigen Ergebnis kommen können, stirbt Azais. Auf den ersten Blick sieht es wie Selbstmord aus, doch Alice glaubt nicht wirklich daran. Auch hat der Autor, der für seine Rätselleidenschaft bekannt ist, eine verschlüsselte Botschaft hinterlassen, die auf eine gewisse Amelie Volange verweist. Doch wer ist diese Frau und was hatte Azais mit ihr zu tun. Alice ermittelt auf eigene Faust, unterstützt von Ispettore Roberto Calligaris und tatsächlich kommt sie hinter das Rätsel, das Konrad Azais hinterlassen hat. Doch dann wird Amelie Volange tot aufgefunden ...

 

 

Der 2. Band der Alice-Allevi-Reihe! Der Plot ausgesprochen abwechslungsreich und spannend erarbeitet. Immer wieder habe ich gerätselt, was hinter dem Rätsel des Konrad Azais steckte, doch sobald dieses geknackt war, tauchten neue auf. Es hat ganz schön gedauert, bis das ganze Netz im Hintergrund entwirrt war - und ehrlich, ich habe es nicht von alleine rausbekommen, ich musste mich auf Alice verlassen, dass sie mir die Lösungen präsentiert. Die Figuren wurden facettenreich erarbeitet, wobei hier natürlich Protagonistin wieder durch ihre warmherzige und doch chaotische Art sehr besticht und sich einfach in das Herz des Lesers stiehlt. Jedoch auch die Wandlung von Ambra, die auf Grund der äußeren Umstände einer völligen Wandlung widerfährt, hat mir sehr gut gefallen. Hier bin ich ausgesprochen gespannt, wohin sich diese Figur schlussendlich entwickeln wird. Der Schreibstil empfand ich wieder als sehr angenehm zu lesen, sodass ich das Buch am Stück lesen musste, Alice und die ganze Story haben mich einfach nicht mehr losgelassen. Jetzt hoffe ich natürlich, dass baldmöglichst ein weiterer Band erscheint, das Ende dieses Bandes war schon einmal ausgesprochen vielversprechend, was einen 3. Teil der Reihe angeht.