Rezension

666 Seiten pures Dystopien-Gold

Lovely Faces -

Lovely Faces
von Anna Konelli

INHALT

Nach einem schweren Unfall kann Jadelyn nichtmehr bei den Makellosen leben. Sie glaubt an das System und hat dementsprechend auch Probleme sich bei den Systemgegnern und der Mafia einzuleben. Doch schon bald muss sie alles an was sie geglaubt hat hinterfragen...

CHARAKTERE

Die Charaktere aus diesem Buch sind, jeder für sich, ein Meisterwerk, sie haben alle einzigartige Charaktereigenschaften und Lebensgeschichten. Am liebsten hätte man über jeden Charakter ein Buch. Obwohl ich die Nebencharaktere unfassbar liebe, finde ich aber, dass die Protagonisten großartig ausgewählt wurden. Man bemerkt sofort die Spannungen zwischen Jadelyn und William, denn sie sind in einer völlig anderen Welt aufgewachsen und daraus haben sich eben ihre Ziele und ihr Glauben entwickelt. Jadelyn wurde von den Makellosen extrem beeinflusst und es war wirklich wunderbar zu sehen, wie sie sich entwickelt und lernt selber zu denken. Sie muss lernen das System, für das sie so lange geworben hat zu hinterfragen und damit leben, dass sie ein Leben lang unterbewusst anderen Menschen schlimme Dinge angetan hat. Dafür wurde sie mir aber wirklich recht schnell sympathisch, sobald sie die Fehler erkannt hat, was natürlich ein längerer Prozess ist, wurde sie mitunter zu meinen Lieblingscharakteren. Ich habe ihre mutige, selbstbewusste und bestimmte Art geliebt. Jadelyn ist eine unglaublich starke Kämpferin, sei es für die Welt oder für die Liebe. In der Mafia lernt sie nämlich William kennen, erst einmal ist er ihr sehr abgeneigt, doch schon bald wird aus diesem Hass mehr. Er ist ein sehr extremer Charakter, er beschützt was er liebt egal wie und er kann teilweise auch extrem kalt sein. Vor allem anfangs wurde diese Seite an ihm gezeigt. Dieses Verhalten hat aber natürlich auch einen Grund und Stück für Stück wird er dem Leser immer sympathischer, da er sich öffnet und seine steinharte Fassade ablegt.
Bei den Nebencharakteren sticht vor allem der Mafiaboss Emilio (Fox heraus), durch seine witzigen Sprüche und seine direkte Art, habe ich ihn sofort ins Herz geschlossen.

HANDLUNG

Ich bin immer wieder überrascht, wie gut mir die Story in diesem Buch gefallen hat. Sie ist zwar für Dystopien recht üblich, da dass System hinterfragen und für eine neue Welt zu kämpfen eben Dystopien ist. Aber in Lovely Faces geht es um so viel mehr. Es wird eine richtige Message vermittelt, die Makellosigkeit ist nicht das wonach man strebt, denn sie macht einen kaputt und wird nie erreicht werden. Dieses Buch erzählt: Es ist gut anders zu sein, man sollte sich für seine Unterschiede nicht bekämpfen. Diese Grundlage wurde mit einer atemberaubenden Welt in Verbindung gesetzt und hat eine großartige Atmosphäre kreiert. Es war jedes Mal ein Highlight dieses Buch aufzuschlagen und weiterzulesen zu können. Das Worldbuilding wurde bis ins kleinste Detail ausgearbeitet und die Plottwists, könnten nicht besser sein. Ich habe noch nie eine so spannende, gefühlvolle und nachdenkliche Dystopien Geschichte gelesen, die mir so gut gefallen hat.
Die Liebesgeschichte beinhaltet mein Lieblingsthema: Enemies to lovers. Daher war ich von Anfang an ein Fan von William und Jadelyn. Ich kann dieses Buch aber auch jedem empfehlen, der normalerweise nicht so gerne Enemies to Lovers liest, denn die Charaktere haben so eine gute Chemie, dass sicherlich jeder ein Fan von der ehemaligen Makellosen und dem griesgrämigen Künstler wird. Egal in welchem Abschnitt, in diesem Buch kommt weder die Handlung noch die Liebesgeschichte zu kurz. Hier liegt die perfekte Mischung vor, die jeder lesen sollte.

SCHREIBSTIL

Anfänglich hatte ich tatsächlich etwas Schwierigkeiten mich in den Schreibstil einzufinden, da die Sätze so kurz und konkret waren, dass ich das Gefühl hatte, das kein Lesefluss entsteht. Das hat sich aber nach ein paar Kapiteln wieder verändert und ich habe angefangen Anna Konellis Art zu schreiben zu lieben. Ihre Szenen sind intensiv, gefühlvolle und regen zum Nachdenken an. Man möchte gar nicht mehr aufhören zu lesen und genießt den lockeren Schreibstil, der durch Humor ab und an unterstützt wurde. Ich habe mit diesem Buch gelacht, geweint und gefühlt.

Fazit: Das Beste Dystopien Buch, das ich bis jetzt gelesen habe. Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der auch nur ein bisschen an dem Genre interessiert ist. Ihr werdet die Handlung, die Charaktere und Anna Konellis Schreibstil sicherlich lieben!