9 Geschichten von George R. R. Martin
George R.R. Martin, der Autor von "Das Lied von Eis und Feuer / Game of Thrones" hat eine große Zahl weiterer Werke geschrieben, die nach seinem großen Erfolg nun gesammelt wieder herausgegeben werden. In diesem dritten Band finden sich neun Erzählungen und dazu einiges an autobiographischen Hintergründen. Zunächst berichtet Martin von seinen Versuchen als Drehbuchschreiber; dann folgen zwei Drehbücher. Das erste aus der Serie "The Twilight Zone" hat mich berührt; das zweite, "Doorways", fand ich auch fesselnd, jedoch ist es wohl eine Episode, die man beliebig fortsetzen könnte. Dann berichtet Martin von seinem Interesse an Superhelden; hieraus entwickelte sich die Serie "Wild Cards". Die kenne ich allerdings nicht und so konnte ich zwar der ersten Geschichte, "Taschenspielertricks" folgen, nicht aber der zweiten, "Aus dem Tagebuch des Xavier Desmond" - zumindest gehe ich davon aus, dass mir hier vieles entgangen ist, denn ich fand die Geschichte eher blutleer. Als Einschub schreibt Martin über die schwierige und für ihn auch sinnlose Zuordnung zu den genres Fantasy, SciFi und Horror. Es folgen fünf ganz unterschiedliche Geschichte: "Belagert" erzählt von einer Zeitreise mit dem Ziel, die Vergangenheit und damit die Folgen eines schrecklichen Krieges zu verändern; "In der Haut des Wolfes" erzählt von der Freundschaft zwischen einer Privatdetektivin und einem mir sehr sympathischen Werwolf - für mich die ansprechendste Geschichte aus diesem Band; "Aussichtslose Varianten" beschreibt die Rache eines gedemütigten Schachspielers; "Die Glasblume" ist eine SciFi-Geschichte, der ich nicht folgen konnte; und zuletzt folgt "Bilder seiner Kinder", das die Einstellung eines Schriftstellers zum Leben und zu seinen Schöpfungen zeigt. Den Abschluss bildet Martins Rede als Ehrengast auf der World Science Fiction Convention 2003 in Toronto.
George R.R. Martin zeigt sich hier als vielseitiger Schriftsteller - der dritte Band dieser Serie bringt Stoff für Martin-Fans.