Rezension

A God in Ruins

A God in Ruins
von Kate Atkinson

Bewertet mit 4 Sternen

Teddy Todd flog im zweiten Weltkrieg als Mitglied der britischen Bomberstaffel. Nach Kriegsende muss er damit zurechtkommen, viele Menschenleben ausgelöscht zu haben. Doch nicht nur das, das ganz alltägliche Familienleben birgt auch allerlei Herausforderungen.

Obwohl es sich auch in diesem Buch um die Familie Todd dreht, die man bereits aus Life after life (Die Unvollendete) kennt, muss man dieses nicht zwangsweise vorher gelesen haben. Über lange Strecken hinweg war es völlig irrelevant, dass Teddy Ursulas Bruder ist. Man darf also keine Fortsetzung erwarten, sondern vielmehr eine parallele Geschichte zu einem von Ursulas vielen Leben. Beiden gemein ist der zweite Weltkrieg als thematischer Hintergrund, der gefühlvoll jedoch ohne Beschönigung eine Hauptrolle spielt. A God in Ruins wird ebenfalls in kleineren Episoden erzählt, jedoch nicht chronologisch, was gerade zu Beginn etwas tüftlerisches Geschick vom Leser erfordert. Atkinson schreibt sehr ansprechend, ergänzt ihre Erzählung mit Tedds naturwissenschaftlichen Ausflügen in die Poesie und lässt uns auch an den Kinderbüchern von Teddys Tante teilhaben. Verschiedene Familienmitglieder aus unterschiedlichen Generationen kommen zu Wort, Teddy steht jedoch immer im Mittelpunkt. So entsteht ein plastisches Bild von Teddys Leben, das beispielhaft für viele seiner Generation steht.

Mir hat auch dieser Roman von Atkinson wieder sehr gut gefallen, den Zauber von Life after life sollte man jedoch nicht erwarten.