Rezension

Ab ins Outback...

Ab jetzt küss ich nur noch Frösche - Loretta Hill

Ab jetzt küss ich nur noch Frösche
von Loretta Hill

Bewertet mit 4.5 Sternen

>>Wendy spürte, wie erneut Ärger in ihr hochstieg. "Das mag ja sein. Aber es erklärt nichts! Wer war der andere? Der Mann, der mein Vater sein könnte?" Das Gesicht ihrer Mutter verschloss sich. "Er ist weg." >>

Mehr als einen Vornamen, Hector, und die Information, dass ihr Vater Schweißer ist und bei einem Unfall ein paar Zehen eingebüßt hat, kann Wendy bei ihrer Suche nach ihrem leiblichen Vater nicht vorweisen. Zum einem ist das nicht viel, zum anderen hat sie grade auch nicht wirklich die Zeit nach ihm zu suchen, denn der neue Job als Sicherheitsmanagerin bei Barnes Inc. kostet fast ihre gesamte Kraft. Wie soll sie einen Haufen aufmüpfiger Bauarbeiter einer Seebrücke im australischen Outback, die sie nur "den Sergeant" nennen, von ihren neuen und dringend notwendigen Sicherheitsregeln überzeugen? Vor allem der attraktive Ingenieur Gavin macht ihr das Leben schwer und dass sie sich irgendwie zu ihm hingezogen fühlt, macht es nicht einfacher...

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Ein typischer Loretta Hill.
Wie schon in "Küssen kann man nicht verlernen", nimmt sie den Leser mit auf eine abgelegene Seebrücke mitten ins australische Outback. Eine reine, raue Männerdomäne - in der sich allerdings mittlerweile 5 Frauen behaupten können. Ein Ziel, das auch Wendy anstrebt.

Ich mag die Romane von Loretta Hill. Sie sind immer eine interessante, leichte Sommerlektüre, mit viel Liebe, Charme und Humor. Ihr Schreibstil ist herrlich locker und flüssig und die Charaktere einfach liebenswert. Man kann sich die diversen Typen "Mann" auf so einer Großbaustelle (ohne Freundinnen) mitten im Nirgendwo bildlich vorstellen. Hier hat jeder so seine Eigenart (und auch mit Gerüchen spart sie nicht). Großartig! Zudem gefällt mir sehr, dass die Autorin genau weiß wovon sie spricht, da sie selbst ein Ingenieursstudium hinter sich und als Frau für eine Baufirma gearbeitet hat.

Was ich vielleicht manchmal ein wenig vermisse, sind so richtig witzig-spritzige Schlagabtäusche. Dafür gibt es aber Emotionen pur und das ohne je ins kitschige abzugleiten.

Übrigens können beide Romane unabhängig voneinander gelesen werden, da sie in sich abgeschlossen sind.

Fazit: Ich würde sehr gerne nochmal ins Camp nach Cape Lambert reisen und hoffe auf weitere Bände.
Empfehlenswert für alle, die einfach eine Weile abtauchen möchten - mit Romantik, echten Kerlen, toughen Frauen und einem Schuss Spannung.