Rezension

abenteuerliche Geschichte

Wächter der Runen - J. K. Bloom

Wächter der Runen
von J. K. Bloom

Bewertet mit 5 Sternen

Finnigan erhält eines Tages einen Auftrag vom Imperium. Als Kopfgeldjäger ist es eigentlich seine Aufgabe Menschen zu töten. Doch dieses Mal soll er Niemand geringeren als die Abtrünnige Ravanea einfangen und ausliefern. Als Belohnung stellt man ihm ein Adelshaus in der Hauptstadt in Aussicht. Kein schlechter Deal denkt sich Finn, denn sein Ziel ist es ein Leben im Adelsviertel. Er nimmt den Auftrag an, denn dem Imperium schlägt man keinen Auftrag aus. Doch als er Rave auf die Schliche kommt, ahnt er, dass mehr hinter Rave steckt, als das Imperium ihm verraten wollte. Als er ihr Geheimnis erfährt, setzt er alle Hebel in Bewegung, um das Richtige zu tun. Doch kann er ihr überhaupt helfen?

 

Das Cover ist ein Traum von einem Cover. Und das Beste: Die Runen leuchten im Dunklen. Das ist einfach nur genial. Der Schreibstil von J. K. Bloom ist bildlich und flüssig. Sie erschafft mit Worten eine Welt, die leicht verständlich ist und dennoch fantastisch zugleich ist. Darüber hinaus schreibt sie klasse Dialoge sowie Monologe, die humorvoll und auch unter die Haut gehen.

 

Finnigan ist ein Kopfgeldjäger, der nach einem ruhigen Leben strebt. Er möchte ins Adelsviertel ziehen und dort ein Haus kaufen und bis an sein Lebensende leben. Denn sein Job bringt ihn immer wieder an seine Grenzen. Finn hat eigentlich kein schlechtes Gewissen gegenüber seinen Opfern, denn sie haben es in der Regel immer verdient und die Welt ist ein besserer Ort ohne sie, doch bei Ravanea kommt er ins Grübeln. Er ist ein mutiger, entschlossener und selbstbewusster Mann. Er kann auch fürsorglich und liebevoll sein. Er ist ein rundum toller Mensch, den man direkt ins Herz schließt. Ravanea ist eine Abtrünnige, die leider unfreiwillig zu diesem Titel gekommen ist. Sie ist seit ihrer Kindheit markiert und versteht nicht warum. Für sie ist es auch eher nebensächlich, da sie jeden Tag aufs Neue ums Überlegen kämpfen muss. Sie ist eine wahre Kämpferin. Vor allem steckt sie voller Hoffnung und Zuversicht. Anders hätte sie das alles auch nicht überleben können. Sie ist eher eine Einzelgängerin, die jedoch durch Finn in den Genuss von Gesellschaft kommt und diese auch zu schätzen weiß. Im Laufe der Geschichte öffnet sie sich immer mehr, sodass man hinter ihre Mauern blicken kann.

 

Das Buch und die Geschichte haben mir rundum sehr gut gefallen. Das Buch liest sich flüssig und leicht. Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen. Finn und Rave sind wie ein eine Mischung aus einem alten Ehepaar und zwei Verliebten, die umeinander herumschleichen. Vor allem ihre Dialoge sind göttlich. Ich liebe den Schlagabtausch zwischen den Beiden. Ich musste ziemlich oft lachen, auch wenn es eigentlich nichts zu lachen gibt.

 

Die Welt in der die Geschichte spielt hat mir ebenfalls super gefallen. Ich finde die Idee mit den Runen und dem Machtverhältnis, welches sich auf 4 Individuen verteilt richtig spannend. Vor allem weil sie nur zusammen existieren können, ohne die Welt gleich dem Untergang zu weihen.

 

Für mich ist die Geschichte eine Mischung aus Indianer Jones und Tomb Raider. Es ist spannend, geheimnisvoll, aufregend und absolut mystisch. Allein die Reise der Beiden ist einfach nur abenteuerlich. Und dabei wird es zu keiner Zeit langweilig, denn man lernt immer wieder neue Menschen kennen, die in irgendeinem Zusammenhang mit Finn oder Rave stehen. Darüber hinaus wird das Geheimnis Stück für Stück gelüftet. Auch wenn wieder neue Fragen aufkommen, so hat man stets das Gefühl, dass es in der Geschichte vorwärts geht und sich nicht im Kreis dreht.

 

Ich bin jetzt schon sehr gespannt auf den zweiten Teil und bin auch froh, dass ich den schon zu Hause habe.

 

Wer eine abenteuerliche Geschichte mit einem mystischen Setting sucht, der wird hier definitiv fündig.