Rezension

abgebrochen!

JEDER - Thomas Seidl

JEDER
von Thomas Seidl

Bewertet mit 0.5 Sternen

Ich habe mich Kapitel für Kapitel vorgearbeitet, aber dann etwa in der Hälfte des Buches, war es mir einfach unmöglich, weiterzulesen. Der "Ermittler" plaudert fröhlich all seine Erkenntnisse aus, die Protagonisten sind alle stereotyp und zugleich total überzeichnet, die direkte wie die indirekte Rede ist total hölzern und klingt nach Formbriefen einer Firma, es werden typisch Österreichische Ausdrücke inflationär verwendet (und das in einem Krimi, der in England angesiedelt sein möchte), "dies", "denn" und "doch" sind Thomas Seidls Lieblingswörter, die Rechtschreibung wird konsequent vergewaltigt und von der Formatierung (Zeilenzahl, Zeichenzahl, nicht vorhandener negativer Einzug, Absatz statt neuer Zeile usw.) wollen wir erst gar nicht sprechen.

Anfangs war ich noch zuversichtlich, dass diese Mängel keinen Einfluss haben müssen, aber sie haben ihn. Total! Der Lesefluss ist gebremst und da keine Spannung aufgebaut wird, mag man sich nicht weiterquälen.

Solche Selbstverleger machen mich traurig, denn sie sind es, die das Finden der echten Perlen der verlagslosen Autoren unmöglich machen. Zumindest muss man doch einmal nachsehen, wie andere Bücher denn so aussehen und dann erkennen, dass schon allein das Verwenden von französischen Anführungszeichen (Guillemets) und der negative Zeileneinzug das Bild total verändern (positiv). Und dass man dringend jemanden korrekturlesen lassen muss, bevor man ein Werk veröffentlicht, ist auch nicht so neu und innovativ.

Schade!