Rezension

Ein dunkles Familiengeheimnis?

JEDER - Thomas Seidl

JEDER
von Thomas Seidl

Bewertet mit 4 Sternen

Der Privatermittler John Down wird in ein kleines Dorf in England gerufen. Er soll dort die Tochter einer angesehenen Familie finden, die auf merkwürdige Weise plötzlich verschwunden ist. Sie hat einen Abschiedsbrief hinterlassen, doch ihre Großmutter glaube nicht an die Echtheit dieses Abschiedsbriefes. Sie vermutet, dass ihre Enkelin Susan Sterling nicht einfach weggelaufen ist, sondern, dass mehr hinter ihrem Verschwinden steckt. Gemeinsam mit der Polizistin Sarah fängt John an zu ermitteln. Dabei stößt er auf eine Reihe weiterer verschwundener Mädchen, die vor einigen Jahren begann. Alle diese Mädchen wurden niemals wieder gefunden und sie alle haben einen Abschiedsbrief hinterlassen. Sarah und John machen sich auf die Suche nach dem Geheimnis hinter dem Verschwinden der jungen Frauen.

Inhalt:

Der Inhalt des Buches hat mir gut gefallen. Er ist an einigen Stellen ziemlich brutal, aber ich finde so etwas gehört zu einem guten Thriller einfach dazu. Wer also allzu zartbesaitet ist, sollte lieber die Finger von diesem Buch lassen. Mir haben Johns Ermittlungen und seine Kombinationsgabe aber sehr gut gefallen. Ich finde das Buch hat wirklich Potential, das auch ausgeschöpft wurde. Mich hat die Geschichte teilweise sehr gefesselt, sodass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte. Das Buch nimmt die ein oder andere unvorhersehbare Wendung, was ich ebenfalls sehr gut finde. Besonders das Ende hat mich sehr überrascht und hat mir daher sehr gut gefallen. Inhaltlich hat mir das Buch also sehr gut gefallen.

Schreibstil:

Auch der Schreibstil des Buches hat mir insgesamt gut gefallen. Der Autor hat das Buch wirklich spannend geschrieben. Auch wird der Leser das ein oder andere Mal hinters Licht geführt und später überrascht. Auch wird viel wörtliche Rede verwendet, was das Geschehen sehr lebendig macht. Mir ist dabei nur aufgefallen, dass das Gesagte an der ein oder anderen Stelle etwas gestelzt wirkt, aber das ist mein persönliches Empfinden. Für mich hätte die wörtliche Rede an der ein oder anderen Stelle etwas flüssiger wirken können.  Ich muss sagen, dass auch ich den ein oder anderen Rechtschreibfehler gefunden habe, dies hielt sich bei mir aber wirklich in Maßen und es hat mich nicht wirklich beim Lesen gestört, zumal die meisten Fehler vom Autor inzwischen behoben wurden.

Charaktere:

Die Charaktere des Buches fand ich sehr sympathisch. Der Ermittler John wirkt gerade dadurch sehr real, dass er nicht perfekt ist, sondern ebenfalls persönliche Probleme hat, die er zu lösen versucht. Es geht daher nicht die ganze Zeit um den Fall, sondern das Privatleben des Ermittlers spielt auch eine untergeordnete Rolle, was mir gut gefällt. Auch die anfänglichen Startschwierigkeiten zwischen Sarah und John fand ich sehr realistisch, denn wer ist sich schon auf Anhieb sympathisch? Insgesamt finde ich die Personen realistisch und das finde ich wichtig bei einem Buch.

Cover und Klappentext:

Das Cover des Buches finde ich ansprechend. Auch wenn ich nicht genau erkennen kann, was im unten Teil des Bildes dargestellt ist, so wirkt es doch (gerade dadurch) sehr interessant. Auch die Verbindung zum Inhalt des Buches mit dem Drachen in der oberen Ecke finde ich sehr gut gelöst. Insgesamt finde ich den größtenteils weißen Hintergrund mit der roten und schwarzen Schrift darauf sehr einprägsam. Hätte ich das Buch in einem Buchhandel gesehen, so hätte ich es in die Hand genommen. Als nächstes hätte ich den Klappentext gelesen und auch dieser gefällt mir, da er den Leser neugierig auf das Buch macht und gleichzeitig nicht zu viel verrät.

Fazit:

Insgesamt finde ich das Buch wirklich lesenswert. Besonders der Inhalt des Buches hat mir gut gefallen, da er mich gefesselt und an der ein oder anderen Stelle überrascht hat. Bis auf die etwas gestelzt wirkenden wörtliche Rede hat mir auch der Schreibstil des Autors gut gefallen. Wer also Lust auf einen „Krimi mit Thrill“ hat,  der ist mit diesem Buch gut bedient.