Rezension

Absolut meisterlicher historischer Roman über eine Schwarzwälderin in Louisiana zur Zeit Sklaven

Mama Melba -

Mama Melba
von Christine Conner

Absolut meisterlicher historischer Roman über eine Schwarzwälderin in Louisiana zur Zeit Sklaven

Das Buch erzählt die Geschichte der jungen Köchin Melba, die es 1860 aus dem Schwarzwald nach Louisiana auf eine Plantage verschlägt. Großes Thema ist natürlich die Küche, und zwar sowohl die deutsche als auch die kreolische. Aber es ist auch die Zeit der Sklaven und die Zeit des Bürgerkrieges. Melba ist verzaubert von den Rezepten, die die anderen Köchinnen der Plantage ihr beibringen. Aber auch sie kann zeigen, was sie kann, und so entstehen wundervolle Gerichte von A bis Z, wie auch die Kapitelüberschriften im Buch zeigen.

Mama Melba, wie sie dort genannt wird, fühlt sich viel mehr den Angestellten und Sklaven zugehörig als der Oberschicht. Besonders Kwasi, der schwarze Schmied der Plantage, hat es ihr angetan. Sie kann nicht fassen, wie grausam manche Herren mit den Sklaven umgehen.

Als der Bürgerkrieg ausbricht und die Sklaven auf Freiheit hoffen können, setzt Melba alles daran, um denen zu helfen, die sie liebt.

Der Schreibstil ist einfach wundervoll. Er scheint einfach, passt aber super zur Geschichte. Man merkt, dass Melba jung und unerfahren, sicher auch etwas naiv, aber auch freundlich, zuvorkommend, wissbegierig, neugierig und weltoffen ist.

Die Aufteilung der Kapitel in die Buchstaben des Alphabets finde ich klasse. Das habe ich so noch nirgendwo gesehen, aber es passt ganz wunderbar in die Geschichte, vor allem weil Melba selbst so denkt.

Es ist einfach nur ein wundervoller historischer Roman. Ich habe viel über die amerikanische Geschichte und die Küche der Südstaaten gelernt. Mama Melba ist eine Protagonistin, die nur das Gute im Menschen sieht, egal ob schwarz oder weiß, arm oder reich. Ein toller Charakter!

Aufgrund der Authentizität und des tollen Schreibstils kann ich den Roman wirklich weiterempfehlen. Ich habe mich wunderbar unterhalten gefühlt. Für mich ist er 5 von 5 Sternen und eine absolute Leseempfehlung wert.