Rezension

"Achte auf den Toast"

Lucy kriegt's gebacken - Kristan Higgins

Lucy kriegt's gebacken
von Kristan Higgins

Bewertet mit 5 Sternen

Mit "Lucy kriegts gebacken" hat die Autorin einen sehr atmosphärischen Roman geschaffen, der jede Menge an Gefühl in sich vereint. Die Leser/innen lernen eine junge Frau kennen, die sich immer noch in Trauer um ihren Mann Jimmy befindet und langsam ins Leben zurückfindet. An ihrer Seite sind viele Menschen, die sie dabei unterstützen. Die schwarzen Witwen in der Bäckerei in der Lucy arbeitet, haben alle ihren Mann verloren und sind alle unverheiratet geblieben. Lucy würde dies gerne ändern, denn sie sehnt sich nach einem Heim und nach Kindern. Ist es ein Fluch, der auf der Familie lastet oder ist es einfach nur Schicksal, Zufall, das alle Frauen der Familie jung verwitwet sind? 
Lucy versucht es mit einigen Dates, nachdem sich herumgesprochen hat, das sie heiraten möchte. Eigentlich liegt das Glück so nah und dennoch muss Lucy erst herausfinden, was wirklich zählt und für wen ihr Herz schlägt Mir war schon lange vorher klar, welchen Traummann sie sich schon längst gebacken hat, bevor sich Lucys Augen öffnen und sie ihn komplett in ihr Herz einziehen lassen kann.
Lucy hat viele Träume und wenn man sie sich einmal näher betrachtet, wird man feststellen, das sie komplett in Trauer und auch Schuldgefühlen verstrickt ist. Ist es ihre Schuld, das Jimmy völlig übermüdet in sein Auto gestiegen ist und vor einen Baum gekracht ist, da er hinter dem Steuer eingeschlafen ist? Wie soll sie sich also einem anderen Mann öffnen können? Was ist mit ihrem Traum Konditorin zu werden, anstatt in der Bäckerei ihrer Familie zu versauern und nur Brot zu backen?
"Lucy kriegts gebacken" ist ein wunderbarer Frauenroman, der einerseits viel Komik ins sich trägt, aber auch ganz viel Platz zum Nachdenken für uns als Leser parat hat. Es ist zwar ein typischer Frauenroman, der natürlich sehr vorhersehbar ist, aber dennoch ist er nicht platt oder womöglich stumpf. Nein, er nimmt uns als Leser/innen mit in eine wunderbare Szenerie, die mich wirklich ansprechen konnte. Lucy ist eine tolle Frau mit vielen Begabungen und Talenten, die sie selbst so gar nicht wahrnehmen kann, da sie in ihrer Trauer verstrickt ist. Wie gut, das es viele Menschen gibt, die ihr die Augen nach und nach öffnen können. 
Es gibt natürlich auch ganz viele witzige Momente, denn mal ehrlich wer möchte von seinen Schwiegereltern beim sexeln erwischt werden? Ich hatte diese eigentlich doch recht unangenehme Szene deutlich vor Augen und konnte mir das Grinsen einfach nicht verkneifen.
Nun komme ich endlich auch zu dem Menschen, der für diese Story genauso wichtig erscheint wie Lucy und das ist Ethan. Ethan ist der jüngere Bruder von Jimmy, dem verstorbenen Ehemann von Lucy. Lucy und er sind Freunde und haben auch hin und wieder Sex miteinander. Sie wohnen im selben Haus und stehen sich recht nah, bis zu dem Zeitpunkt in dem Lucy für sich selbst beschließt zu heiraten und eine Familie zu gründen. Ethan hat einen Sohn und ist mit der Mutter seines Sohnes sehr gut befreundet, aber ob es jemals mehr werden wird? Schlimm finde ich hier, das Ethan im Schatten seines Bruders zu stehen scheint und hier bekommt meine Überschrift "Achte auf den Toast" eine ganz besondere Bedeutung. 
So trägt jeder in diesem Roman sein Päckchen und muss sich im Leben zurechtfinden. Es hat mir gefallen insbesondere Lucy zu begleiten, denn sie ist ganz wunderbar gezeichnet. Eine junge Frau mit der ich gerne befreundet wäre, einfach dadurch das sie so echt wirkt.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung für einen ganz außergewöhnlichen Liebesroman, der mal traurig, aber eben auch oft witzig und einfach nur liebenswert ist.
 

Kommentare

Clau Li kommentierte am 22. Dezember 2013 um 09:38

Das Buch klingt interessant. Lesestoff für die Seele. Packe ich dann mal sofort in meine Wunschliste!